Atomenergie darf keine Zukunft haben

07. Mai 2019 | Atomkraft, Energiewende

Berlin. In einem Energiesystem der Zukunft ist kein Platz für Atomenergie. Vielmehr geht die Bedeutung der Atomenergie global zurück. Während die jährliche Stromproduktion aus erneuerbaren Energien inklusive Wasserkraft im vergangenen Jahrzehnt enorm zugenommen hat, und von 2007 bis 2017 um rund 4000 Terrawattstunden (TWh) gestiegen ist, ist die Atomstromproduktion im gleichen Zeitraum um 110 TWh gesunken. In Europa verzögert sich zudem die Fertigstellung der wenigen Neubauten von Atomkraftwerken (AKW) und die geplanten Reaktoren werden immer teurer. So werden die Atomkraftwerke im finnischen Olkiluoto und im französischen Flamanville viele Jahre verspätet ans Netz gehen und statt der geplanten drei bis vier Milliarden etwa je elf Milliarden Euro kosten.

Dazu erklärt Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), anlässlich der heute beginnenden "Jahrestagung Kerntechnik": "Angesichts der großen Risiken der Atomkraft und des nach wie vor ungelösten Endlagerproblems, darf es keine Zukunft für die Atomenergie geben. Klimaschutz darf nicht als Vorwand dienen, um weiter an der Atomenergie festzuhalten und damit die unbeherrschbaren Risiken kommenden Generationen aufzubürden."

Mit großer Sorge blickt der BUND-Vorsitzende auf die geplante Fertigstellung des AKW im slowakischen Mochove. "Der Reaktor basiert auf völlig veralteter Technik aus den 1970er Jahren und bereits beim Bau gab es zahlreiche Pannen", sagt Weiger. "Aber noch kann das AKW verhindert werden." Erst am Montag teilte der AKW-Betreiber in Bratislava mit, dass sich die Inbetriebnahme von Block 3 mindestens bis November 2019, möglicherweise sogar bis März 2020 verzögere. Die österreichische Regierung fordert bereits von der slowakischen Atomaufsicht, die Genehmigung der Inbetriebnahme des Reaktors zu verweigern. „Die deutsche Bundesregierung muss sich jetzt klar gegen die Inbetriebnahme der Risiko-Reaktoren von Mochovce positionieren", fordert Weiger.

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