AKW-Weiterbetrieb: Verantwortungslose Entscheidung der gewählten Volksvertreter*innen

11. November 2022 | Atomkraft, Energiewende

Die Verabschiedung der 19. Novelle des Atomgesetzes durch die Mehrheit des Deutschen Bundestages und den damit verbundenen Weiterbetrieb von drei Atomkraftwerken (AKW) kritisiert Antje von Broock, Geschäftsführerin des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): 

Antje von Broock BUND-Geschäftsführerin Antje von Broock  (Foto: Simone Neumann)

„In der Debatte um die Nutzung der Atomkraft wurden wissenschaftliche Fakten ignoriert. Die heutige Entscheidung ist verantwortungslos und durch nichts gerechtfertigt. Nicht Netzstabilität und Versorgungssicherheit, sondern machtpolitisches Geklüngel der Ampelregierung und falsche Ideologie haben hierfür den Ausschlag gegeben. 

Damit beerdigt die Regierung ohne Not den gesellschaftlichen Atomausstiegs-Konsens und verspielt mühsam aufgebautes Vertrauen. Der faule Kompromiss mag zwar die Risse in der Ampel kurzfristig kitten, aber die Risse in sicherheitsrelevanten Rohren der AKW bleiben. Niemand weiß - oder will wissen - wie es in den Atomkraftwerken aussieht. Fest steht, alle AKW sind schon jetzt nicht auf dem Stand von Wissenschaft und Technik und haben - teils bekannte - Sicherheitsmängel. 

Es muss mit der veralteten Technologie Atomkraft in Deutschland endgültig Schluss sein. Eine Technologie, die uns noch stärker als Erdgas in russischer Abhängigkeit hält. Nutzen wir endlich die realen Alternativen: Ein starkes Energieeffizienzgesetz und ein schneller naturverträglicher Ausbau Erneuerbarer Energien.“

Hintergrund: Urantransporte von und nach Russland sind für den AKW-Betrieb unerlässlich und bleiben weiterhin von EU-Sanktionen verschont, obwohl das direkt in den russischen Atom- und damit Kriegskomplex einzahlt.

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