Reichstag im Sommer. Grüne Wiese mit Menschen und blauer Himmel.

Bundestagswahl 2025: BUND-Forderungen

Klimaschutz, Naturschutz und Umweltschutz spielen im Wahlkampf kaum eine Rolle. Doch ambitionierter und sozial gerechter Klima-, Umwelt- und Naturschutz sind zentral, um unsere Lebensgrundlagen langfristig zu erhalten und ein sicheres und gutes Leben für alle Menschen zu ermöglichen. Auch eine zukunftsfähige Wirtschaft kann es nur innerhalb der planetaren Grenzen geben. Das scheinen die Parteien im Wahlkampf vergessen zu haben. Wir fordern: Gerechter Klima-, Umwelt- und Naturschutz muss wieder Priorität haben!

Klimaschutz, Umwelt- und Naturschutz kein Randthema

Keine Partei legt derzeit eine ehrgeizige und sozial gerechte Klimaschutzagenda vor. Das konservative Parteienspektrum zeichnet sich vor allem durch Ideen von gestern und einem Mangel an eigenen Konzepten aus. Die Parteien träumen von den fossil-atomaren Irrwegen des letzten Jahrhunderts und verschieben Antworten zur Klimaneutralität in die Zukunft. Dabei ist der Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft keine einseitige Belastung, sondern eine Chance, Innovationen voranzutreiben. Statt mit Populismus und Menschenfeindlichkeit den Rechtsruck zu befeuern, brauchen wir eine Politik, die sich den großen Herausforderungen annimmt. Dazu gehört:

Wir fordern die kommende Bundesregierung auf, schnell zu handeln! 

 

Die BUND-Forderungen zur Bundestagswahl 2025

Die neue Bundesregierung muss unser Klima, die Biodiversität und Ressourcen konsequent schützen:

Natur wiederherstellen und erhalten!

Demozug Wir-haben-es-satt 2025. BUND-Banner mit Text Für Artenvielfalt! Artenvielfalt ist essentiell für die Landwirtschaft. Insekten sichern die Grundlage unserer Ernährung. Deshalb brauchen wir jetzt eine gerechte und ökologische Agrarpolitik.  (Bild: Jörg Farys)

Bedrohte Lebensräume müssen geschützt und wiederhergestellt werden. Dafür brauchen Länder und Kommunen Unterstützung. Bestehende Möglichkeiten können etwa durch gemeinsame Programme von Bund und Ländern ergänzt werden. Wo Bauprojekte nicht zu vermeiden sind und in die Natur eingegriffen wird, reichen Ersatzzahlungen nicht aus. Stattdessen muss in der Nähe ein Ausgleich geschaffen werden.

Gerechte und ökologische Agrarpolitik jetzt!

Die Landwirtschaft trägt zur Biodiversitäts- und Klimakrise bei und leidet gleichzeitig darunter. Der BUND fordert deshalb eine Agrarpolitik mit guten Marktregeln, fairen Erzeuger*innen-Preisen und begleitenden Anpassungen, etwa bei der Mehrwertsteuer. Nur so wird gutes Essen für alle möglich. Wir brauchen mehr Ökolandbau mit weniger Tieren, die dafür besser gehalten werden. Außerdem muss die neue Bundesregierung den Einsatz von Pestiziden reduzieren und gentechnikfreie Erzeugung ermöglichen.

100 Prozent erneuerbare Energieversorgung – dezentral und demokratisch!

Frau auf Demonstration hält BUND-Schild mit Abbildung der Erde und Text ‚Klima retten!‘ hoch. Klimaschutz ist Zukunftsschutz: Unsere klaren Forderungen richten wir an die neue Bundesregierung.  (Bild: Jörg Farys)

Nur eine 100-prozentige erneuerbare Energieversorgung ist sicher und klimafreundlich. Dafür müssen die Erneuerbaren schnell und naturverträglich ausgebaut werden – dezentral und unter Beteiligung der Bürger*innen. Debatten um einen Wiedereinstieg in Atomenergie bringen uns nicht voran. Genauso wenig wie Märchen von Rettung durch CCS (Carbon Capture and Storage) oder blauem Wasserstoff, durch den wir weiterhin abhängig von Erdgas wären. Deutschland muss bis 2030 aus der Kohle aussteigen. Wir brauchen rein erneuerbaren Strom bis 2035 und eine Strategie zum fossilen Gasausstieg bis spätestens 2040.

Wärmewende sozial gerecht organisieren!

Die Wärmewende muss beschleunigt werden, um das Klima zu schützen und Verbraucher*innen vor hohen Kosten zu bewahren. Mehr Gebäude müssen gedämmt, fossile Heizungen schneller ausgetauscht und die Wärmeplanungen der Kommunen verbindlich werden. Dieser Umstieg muss fair geschehen. Wir fordern eine verlässliche, sozial gerechte Förderung und einen wirksamen Schutz der Mietenden vor steigenden Warmmieten.

Umweltfreundliche und bezahlbare Mobilität für alle!

Für eine klima- und sozial gerechte Mobilität brauchen wir deutlich mehr Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr und die Schiene. Deutschland muss die Finanzierung des günstigen Deutschlandtickets sichern, statt Geld in neuen Autobahnen zu versenken. Der Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor beim Pkw muss bis 2030 vollzogen sein. Die neue Bundesregierung muss außerdem klimaschädliche Subventionen abbauen, die beispielweise die Attraktivität großer Verbrennerfahrzeuge steigern.

PFAS verbieten!

Menschen stehen vor dem Bundesgesundheitsministerium und übergeben die PFAS Petition. Der BUND hat über 56.000 Unterschriften der Petition „PFAS stoppen“ an das Bundesministerium für Gesundheit überreicht.  (Bild: BUND)

Menschen und Umwelt müssen vor weiteren Schäden durch die Ewigkeitschemikalien PFAS geschützt werden. Deshalb fordert der BUND von der neuen Bundesregierung den Ausstieg aus der Herstellung und Verwendung aller PFAS bis 2030. In Konsumprodukten müssen PFAS bereits bis Ende 2025 verboten werden.

Ressourcen schützen per Gesetz!

Unsere Ressourcen sind begrenzt. Deshalb müssen wir sparsam mit ihnen umgehen und sie gerecht verteilen. Dafür braucht Deutschland ein Ressourcenschutzgesetz mit klaren und verbindlichen Reduktionszielen. Wenn wir Ressourcen sparsamer nutzen und Wiederverwendung stärken, ist genug für alle da.

Lebensgrundlage Wasser schützen!

Wasser ermöglicht Leben. Um diese Ressource zu schützen, braucht Deutschland eine konsequente Umsetzung der Nationalen Wasserstrategie. Die Verwaltung der Wasserstraßen und Schifffahrt braucht ausreichend Personal und finanzielle Mittel, um die Wasserrahmenrichtlinie an unseren großen Flüssen wirksam umzusetzen.

Transformation gerecht finanzieren!

Deutschland braucht dringend eine umweltgerechte Transformation der Wirtschaft. Die marode Infrastruktur muss erneuert und ein sozialer Ausgleich gerecht finanziert werden. Dafür muss die neue Bundesregierung die Schuldenbremse reformieren, umweltschädliche Subventionen abbauen und Steuern sozial-ökologisch neu denken. Große Vermögen, Kapitalerträge und große Erbschaften müssen höher besteuert werden. Beim Umbau der Wirtschaft muss die Umwelt auch entlang der Lieferketten geschützt werden. Dafür muss das Lieferkettengesetz in seiner Wirksamkeit bestehen bleiben.

Starke Demokratie verteidigen

Frau auf Demonstration hält BUND-Schild mit Text ‚Demokratie stärken!‘ hoch. Nur die Demokratie bietet den Rahmen, Umwelt, Klima und Menschenrechte wirklich zu schützen. Für ihren Erhalt braucht es die Stimmen von Demokrat*innen – Ihre Stimme!  (Bild: Jörg Farys)

Unser Land steht kurz vor einer richtungsweisenden Bundestagswahl. Höchste Zeit, die Demokratie zu verteidigen, Menschenrechte zu schützen und dem Umwelt- und Naturschutz eine Stimme zu geben! Wir als BUND sind in unserem Engagement für eine gesunde Umwelt auf eine funktionierende Demokratie angewiesen. Nur in einer Demokratie können wir Stellungnahmen zu Gesetzen abgegeben, für mehr Klimaschutz demonstrieren oder unsere Themen in den Medien platzieren. Um den Wandel wirklich werden zu lassen, sind eine starke Zivilgesellschaft und viele engagierte Menschen nötig. Menschen, die sich für mehr ökologische Verantwortung und soziale Gerechtigkeit einsetzen. Der BUND ruft daher alle Demokrat*innen auf, ihre Stimme zu nutzen, bei der anstehenden Wahl wie auch im Alltag. Gemeinsam können und müssen wir die Demokratie schützen und für eine sozial und umweltgerechte Zukunft einstehen. Diese Zukunft gehört uns – handeln wir jetzt!

BUND-Factsheets zur Bundestagswahl

Vertiefende Informationen zu einzelnen Themenfeldern finden Sie in unseren Factsheets (pdf):

BUND-Bestellkorb