Die Überfischung durch die Fischerei, Chemikalieneinträge und Nährstoffbelastung durch die intensive Landwirtschaft und auch Sand- beziehungsweise Kiesentnahmen kritisiert der BUND wegen der unübersehbaren negativen Folgen schon länger.
Weniger im öffentlichen Fokus stehen die Belastungen durch Lärm und Tourismus, die durch Schiffsverkehr und Bauprojekte, aber auch durch die Öl- und Gasförderung sowie den geplanten Tiefseebergbau verursacht werden. Die Auswirkungen von Offshore-Windparks vor allen Dingen auf die Meeressäuger in der Nord- und Ostsee ist ebenfalls noch weitestgehend unbekannt. Hinzu kommt noch eine erhebliche Veränderung der Lebensgemeinschaften in unseren Meeren als Folge des Klimawandels.
"Kumulative Belastungen": Überfischung durch Windparks?
Weitgehend unberücksichtigt bleiben bisher die sogenannten "kumulativen Belastungen". Damit sind meist erst später auftretende und manchmal unvorhersehbare Folgen gemeint, die aber in direktem Zusammenhang mit einem Eingriff stehen. Beispielsweise, wenn durch den Bau von Offshore-Windenergieparks eine Konzentration der Fischerei auf andere Gebiete erfolgt. Es kommt dann nicht nur zu einer Beeinträchtigung durch den Bau und Betrieb des Windparks, sondern auch zu einer Erhöhung des Fischereidrucks in anderen, teilweise weit entfernten Gebieten. Dieser kumulativen Belastung wird bei Eingriffen bisher zu wenig Beachtung geschenkt.
Hintergründe zum Thema
- Industrielle Fischerei: Die Zerstörung der Artenvielfalt unter der Oberfläche
- Schifffahrt: Zu viel Verkehr auf Nord- und Ostsee
- Überdüngung der Meere
- Offshore-Windenergie: Klimaschutz nur mit Meeresnaturschutz
- Chemikalieneintrag: Gift im Meer
- Ölförderung: Die permanente Katastrophe
- Sand- und Kiesabbau: Mit den Sandbänken sterben auch die Tiere
- Brücken, Bohrinseln, Pipelines, Windräder: Unsere Meere sind total verbaut
- Tiefseebergbau: Ökologische Schätze erhalten statt Rohstoffe auszubeuten