Kalisalze: Massive Umweltbelastung bei der Entsorgung
Leicht lösliche Kalisalze gehören weltweit zu den Grundstoffen der Düngemittelindustrie. Doch die Produktion hat schwerwiegende Umweltfolgen: Über 70 Prozent der abgebauten Salze gelten als Abfall.
Sie werden beim Kalibergbau durch den Konzern K+S an Weser und Werra vor allem auf zwei problematische Arten entsorgt:
- Die gelösten Abfallsalze werden in die Werra eingeleitet.
- Die Feststoffe werden auf Abraumhalden von bis zu 200 Metern Höhe gestapelt.
Die Verpressung von Salzabwässern wurde auf Initiative des BUND eingestellt.
Versalztes Trinkwasser und verheerendes Artensterben
Salz wird in Wasser gelöst, aber nicht biologischen abgebaut. Dadurch belastet es die Ökosysteme in der Kaliregion von Weser und Werra. Der Kalibergbau gefährdet durch seine Abwässer die Trinkwassergewinnung. Die Grundwasserverschmutzung steigt täglich. Der Grenzwert für Chlorid-Ionen wird seit 2021 langsam gesenkt, übersteigt aber sowohl den Grenzwert der Trinkwasserverordnung als auch den Orientierungswert der Oberflächengewässerverordnung am maßgeblichen Pegel Gerstungen (Thüringen) immer noch um ein Vielfaches. Eine grundlegende ökologische Besserung ist nicht in Sicht, denn das in den tiefen Untergrund verpresste Salzwasser steigt wieder auf.
Die Salzmengen zerstören zudem das fragile Süßwasserökosystem der Flüsse. Fische reagieren auf hohe Salzkonzentrationen vermehrt mit Krankheiten, etliche Arten sind bereits ausgestorben. Auch die Wirbellosenfauna der Werra ging stark zurück und wird heute vor allem von drei salztoleranten Arten dominiert. Seit Jahrzehnten ähnelt die Werra somit mehr einem Salzwasser- als einem Süßwasserfluss.
Der BUND will die Werra wieder zu einem Süßwasserfluss machen
Der BUND setzt sich dafür ein, dass Weser und Werra wieder zu artenreichen Süßwasserökosystemen werden und die Grundwasserverschmutzung aufhört. Eine nachhaltige Kaligewinnung muss die Wiederherstellung des "guten ökologischen Zustands" nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie ermöglichen. Der BUND fordert deshalb:
- Bestehende Halden zurückbauen und keine Erweiterung genehmigen!
- Einleitung von Salzabwässern reduzieren!
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