Das Programm "Blaues Band" erkennt eine langjährige Forderung des BUND an: Flüsse sind keine Wasserstraßen, sondern vielfältige Lebensräume, Lebensadern unserer Landschaften, Zentren der Biodiversität, Orte der Ruhe und Erholung. Flusslauf, Ufer und Auen sind eins.
Naturnahe Auen bieten einen natürlichen Hochwasserschutz, halten Nähr- und Schadstoffe sowie Treibhausgase zurück, liefern Holz und Nahrungsmittel und dienen uns als Raum für Naturbeobachtung, Sport und Erholung.
Das "Blaue Band" sieht nun vor, Fließgewässer, die als Nebenwasserstraßen eingestuft sind, und ihre Auen umfangreich zu renaturieren. Entlang der so genannten Hauptwasserstraßen sollen vermehrt ökologische Trittsteine geschaffen werden. Dadurch soll ein Gewässer-Biotopverbund, ein "Blaues Band" geschaffen werden. Vorbild für dieses Netz an Lebensräumen ist das Grüne Band, der rund 100 Meter breite und fast 1.400 Kilometer lange Korridor entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. 1989 vom BUND initiiert, ist das Grüne Band bis dato der einzige länderübergreifend realisierte Biotopverbund Deutschlands.
Die Renaturierungen können nur erfolgreich sein, wenn parallel auch die Wasserrahmenrichtlinie konsequent umgesetzt wird: Ein ökologisch guter Zustand der Gewässer ist nur möglich, wenn die Einträge an Schad- und Nährstoffen aus Landwirtschaft, Industrie und Haushalten drastisch gesenkt werden.
Der BUND – kompetent und erfahren in der Gewässer- und Auenrenaturierung
Der BUND engagiert sich seit Jahrzehnten für lebendige Flüsse und Auen. Das BUND-Auenzentrum entwickelt und erprobt vor allem an der Elbe Pilotprojekte, die auf andere Regionen übertragbar sind.
Von Berlin und den Landeshauptstädten aus betreibt der BUND politische Lobbyarbeit und kämpft auf allen Ebenen für eine grünblaue Infrastruktur. Zudem sind unsere Landesverbände sowie Kreis- und Ortsgruppen bundesweit etwa mit Bachpatenschaften und Wasserläufer-Projekten vor Ort aktiv.
"Lebendige Auen für die Elbe" – das ist Ziel des gleichnamigen Projektes des BUND-Auenzentrums und zahlreicher Partner. Gefördert im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt wird auf der Halbinsel "Hohe Garbe" die bedeutendste Hartholzaue der Region revitalisiert.
Der BUND als Initiator neuer Renaturierungsprojekte (Beispiele)
Noch gleicht die Oberweser in vielen Abschnitten eher einer monotonen Wasserstraße als einem lebendigen Fluss. Daher hat sich der BUND mit anderen Akteur*innen zum "Initiativkreis Oberweser" zusammengeschlossen. Gemeinsam sollen Perspektiven für eine naturnahe Flusslandschaft und einen nachhaltigen Tourismus entlang des Flusses entwickelt werden.
An der Dornburger Alten Elbe bei Magdeburg setzt der BUND sich für die Revitalisierung des größten erhaltenen Altwassers Deutschlands ein. Es bietet zahlreichen seltenen Arten wie Fischotter, Rotbauchunke oder Grüner Mosaikjungfer einen Lebensraum und gehört zu den wertvollsten Auen-Gewässern in Sachsen-Anhalt.