Erneuerbare Energien ausbauen

Für den BUND ist der weitere ökologisch verträgliche Ausbau der erneuerbaren Energien von zentraler Bedeutung für die künftige Energieversorgung. Nur, wenn die Erneuerbaren möglichst schnell einen großen Teil unserer Stromversorgung übernehmen, können wir auf Kohle- und Atomkraftwerke verzichten. Der weitere Ausbau der Erneuerbaren ist neben Energiesparen und der deutlichen Steigerung der Energieeffizienz eine wichtige Voraussetzung, um ambitionierte Klimaschutzziele zu erreichen.

Kuhwiese mit Windrädern im Hintergrund; Foto: Reol / photocase.de  (Reol / photocase.de)

Erneuerbare und Naturschutz

Um die Folgen des Klimawandels einzudämmen und damit die Biodiversität weitestgehend zu bewahren, ist der Ausstieg aus der dreckigen Kohlekraft unabdingbar. Beim Ausbau der erneuerbaren Energien muss aber sorgfältig auf die Einhaltung ökologischer Rahmenbedingungen geachtet werden. Hierfür ist eine gute Regionalplanung notwendig.

Ausbau der Erneuerbaren beschleunigen

Montage von Sonnenkollektoren auf einem Dach; Foto: MariaGodfrida / CC0 / pixabay.com Montage von Sonnenkollektoren auf einem Dach

Die Mehrheit der Bevölkerung will, dass klimaschädliche Kohlekraftwerke abgeschaltet werden. Deshalb muss die Energiewende ein Erfolg werden. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist mit Abstand die erfolgreichste Klimaschutzmaßnahme in Deutschland – und damit Motor für die Energiewende. 2014 erreichten die erneuerbaren Energien einen Anteil von 27,3 Prozent an unserer Stromversorgung. Der steile Trend der Erneuerbaren, wie er sich zwischen 2009 und 2013 abgezeichnet hat, wird allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit durch das neue EEG stark ausgebremst werden, so wie dies bereits 2014 zu erkennen war.

Es ist sinnvoll, das EEG zu optimieren, vor allem aber ist es wichtig, die Kosten für die Energiewende gerechter zu verteilen und die Ausnahmen für die Industrie auf ein sachlich begründbares Maß zu reduzieren. Wer jetzt an den Grundprinzipien des EEG rüttelt, der verhindert die Energiewende – und damit auch die "Energiewende von unten", die von den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort vorangebracht wird.

Der BUND fordert:

  • Die Energiewende zu beschleunigen anstatt sie auszubremsen. Erforderlich sind verbindliche Regelungen fürs Stromsparen und für mehr Energieeffizienz.
  • Das EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) den Bedürfnissen einer erfolgversprechenden bürgernahen Energiewende anzupassen, anstatt sie zum Scheitern zu verurteilen.
  • Die Kosten der Energiewende fair zu verteilen!
  • Den Ausbau der Erneuerbaren so umweltverträglich wie möglich zu gestalten.

Tiefengeothermie für die Wärmewende: Positionen und Forderungen von BUND, DNR, Deutscher Umwelthilfe und WWF Deutschland, November 2024

Die Biogasförderung vom Kopf auf die Füße stellen: BUND und Nabu-Forderungspapier, September 2024

BUND-Stellungnahme zum Entwurf eines Gesetzes zur Beschleunigung von Genehmigungsverfahren für Geothermieanlagen, Wärmepumpen sowie Wärmespeichern sowie weiterer rechtlicher Rahmenbedingungen, Juni 2024

BUND-Stellungnahme zum Referentenentwurf der Erneuerbare Energien Novelle vom 17.03.2022

BUND-Stellungnahme zum Referentenentwurf des EEG 2021 bezüglich der Anforderungen an "Grünen Wasserstoff" vom 17.5.2021 (PDF)

DIW-Studie: "100% erneuerbare Energie für Deutschland unter besonderer Berücksichtigung von Dezentralität und räumlicher Verbrauchsnähe – Potenziale, Szenarien und Auswirkungen auf Netzinfrastrukturen" aus dem April 2021 (PDF)

BUND-Stellungnahme zum Referentenentwurf der Erneuerbaren-Energien-Novelle vom 16. September 2020 (PDF)

Fragen und Antworten

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Können wir uns rein mit erneuerbaren Energien versorgen, ohne Natur und Landschaft zu zerstören?

Für die Energiewende gibt es weltweit keine Alternative, die vor künftigen Generationen zu verantworten wäre. 100 Prozent Erneuerbare und der Klimaschutz sind ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Natur. Naturverträglich gelingt die Energiewende, wenn wir das nötige Minimum an Energie möglichst effizient nutzen. Konflikte mit dem Naturschutz lassen sich weitestgehend verringern, wenn man klug plant, auf Basis aller verfügbarer Informationen über die Natur. Dabei sollte man alles bekämpfen, was weltweit die Biodiversität bedroht – Agrarindustrie, Raubbau natürlicher Ressourcen etc.

Wie sehr bedroht Windkraft Vögel und Fledermäuse?

Falsch geplante und betriebene Windkraftanlagen können bestimmte Arten stark schädigen. Der BUND hat klare Kriterien, wo gebaut werden kann und wo nicht – und hat bei fachlichen Mängeln schon wiederholt Klage erhoben. Vor Ort müssen die Auswirkungen im Einzelfall geprüft werden. Hierbei kann der Bau von Windkraftanlagen mit Maßnahmen zur Kompensation und zum Artenschutz verbunden werden. So lassen sich Konflikte lösen. Besonders sensible Bereich sind streng zu schützen: sonst werden Arten wie der Schreiadler in Deutschland aussterben.

Wie viel naturverträglichen Ausbau der Windkraft benötigen wir voraussichtlich noch?

Die Menge der noch nötigen Windkraftanlagen hängt sehr vom Energieverbrauch ab. Gelingt es, unseren Verbrauch zu halbieren (wie der BUND fordert), könnten die Erneuerbaren bis 2040 den gesamten Strom liefern. Da aber mittelfristig auch Teile der Wärmeversorgung und vor allem der Verkehr elektrisch erfolgen werden, muss der naturverträgliche Ausbau gestärkt werden.

Wie steht der BUND zum Thema Biogas?

Die Erzeugung von Biogas muss mit den Zielen des Natur-, Boden- und Gewässerschutzes vereinbar sein. Vielerorts ist sie das nicht, sondern führt zur großflächigen "Vermaisung" der Landschaft. Das vom BUND unterstützte "Grünes-Gas-Label" legt detailliert fest, wie man Biogas erzeugen kann (vorrangig aus Reststoffen), ohne Natur und Grundwasser zu gefährden.

Kann die Wasserkraft zur Energiewende beitragen?

Der BUND hält den Ausbau der Wasserkraft in Deutschland für ökologisch nicht vertretbar – und für unnötig, um die Energiewende zum Erfolg zu führen. Bestehende Wasserkraftwerke müssen geprüft werden: Erfüllen sie die ökologischen Mindestanforderungen? Nur dann können sie zur Energiewende beitragen. Ökologie und Naturschutz müssen Vorfahrt haben auf frei fließenden Flüssen.

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Caroline Gebauer

Caroline Gebauer

Leiterin Energie- und nationale Klimapolitik
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