Wer Energie spart schützt das Klima und spart bares Geld. Das gilt für Unternehmen ebenso wie für Privathaushalte. Der BUND fordert die Politik auf, mit einem sozial gerechten Mix aus Gesetzen, Förderprogrammen und Beratungen dafür zu sorgen, dass der Energieverbrauch ausreichend sinkt. Doch auch jede*r Einzelne kann schon mit kleinen Veränderungen Energie sparen und so das Klima schützen. Wir geben Tipps, wie das im Alltag gelingt.
Rund 70 Prozent des Energieverbrauchs eines deutschen Haushalts entfällt durchschnittlich aufs Heizen. Hier gibt es ein erhebliches Potenzial, Energie zu sparen.
Temperatur senken: Schon mit einem Grad weniger im Raum sparen Sie sechs Prozent Energie.
Wärme halten: Schließen Sie die Tür von beheizten Räumen. Machen Sie nachts Vorhänge und Rollläden zu und dichten Sie Fenster und Türen ab.
Wände nicht auskühlen lassen: Wenn Sie länger nicht im Raum sind, können Sie die Heizung eine Stufe runterdrehen. So sparen Sie Energie, ohne die Wände auszukühlen.
Wärme verteilen: Wärme verteilt sich am besten, wenn ihr nichts im Weg steht. Befreien Sie Ihre Heizkörper von Möbeln, Vorhängen und Staub.
Richtig lüften: Schalten Sie die Heizung aus und öffnen Sie alle Fenster. Wenn Sie Durchzug schaffen können, tauscht sich die alte Luft noch schneller gegen frische aus.
Effiziente Heizungsanlage: Eigentümer*innen aufgepasst: Je effizienter Ihre Heizungsanlage läuft und je weniger Wärme über die Außenwände verloren geht, desto geringer Ihr Energieverbrauch. Lassen Sie sich beraten, wie Sie Ihr Gebäude Schritt für Schritt auf Klimakurs bringen und welche Förderprogramme Sie dafür nutzen können. Entlüften Sie Ihren Heizkörper jährlich vor der Heiz-Saison.
Energie sparen im Badezimmer:
Oft unterschätzt: Auch die Erwärmung von Wasser verbraucht jede Menge Energie in unserem Haushalt – im Schnitt 16 Prozent.
Duschen statt Baden: Eine volle Badewanne verbraucht 120 Liter warmes Wasser. Eine Dusche von fünf Minuten verbraucht nur etwa 60 Liter; mit einem wassersparenden Duschkopf sogar nur 30 Liter. Entspannen lässt sich auch mit einer Wärmeflasche auf der Couch wunderbar.
Kürzer Duschen: Für jede Minute pro Tag unter der Dusche rauschen jährlich Wasser und Energie im Wert von bis zu 60 Euro durch die Leitungen.
Wasser beim Einseifen ausstellen
Wassersparender Duschkopf: Der verbraucht nur rund sechs Liter Wasser pro Minute – im Vergleich zu 12 bis 15 Litern bei konventionellen Varianten.
Weniger heiß duschen: Jedes Grad weniger heißes Wasser spart Energie.
Boiler ausschalten: Sie nutzen einen Boiler? Lassen Sie ihn nur dann arbeiten, wenn Sie warmes Wasser brauchen. Ziehen Sie den Stecker, wenn Sie in Urlaub fahren. Für den Alltag lohnt sich eine Zeitschaltuhr.
Energie sparen beim Wäsche waschen:
Auch sparsame Waschmaschinen können Energie verschwenden, wenn sie falsch bedient werden. So nutzen Sie Ihre Waschmachine energiesparend:
Niedrigere Temperatur: Die meiste Energie verbraucht die Waschmaschine fürs Aufheizen des Wassers. Einmal bei 60°C waschen braucht fast so viel Energie, wie zweimal bei 40°C zu waschen. Normal verschmutzte Buntwäsche wird mit den Waschmitteln von heute auch bei 20°C oder 30°C sauber. Hartnäckige Flecken oder verschwitzte Kleidung kriegen Sie mit Gallseife oder Waschsoda in den Griff, ohne die Temperatur hochzudrehen. Waschen Sie einmal pro Monat mit 60°C, um Bakterien zu entfernen.
Eco-Programm nutzen: Eco-Programme brauchen zwar länger, waschen aber automatisch bei niedrigen Temperaturen bei gleichem Waschergebnis. Das spart bis zu 50 Prozent Energie. Achtung: Kurzprogramme sind Strom- und Wasserfresser.
Waschmachine voll machen: Jeder Waschgang kostet Energie und Wasser. Waschen Sie deswegen nur, wenn die Waschmachine voll gefüllt ist.
Seltener waschen: Oft reicht es, Wäsche zu lüften, statt zu waschen. Nicht jedes T-Shirt muss nach einmaligen Tragen gewaschen werden. Das schont auch Ihre Kleidung.
Maschine pflegen: Entkalken Sie Ihre Maschine regelmäßig. Lassen Sie Ihre kaputte Maschine, wenn möglich, reparieren. Das spart Energie und andere Rohstoffe für die Herstellung einer neuen Maschine.
Energie sparen beim Kühlen:
Bis zu einem Fünftel des Stroms verwenden wir Zuhause zum Kühlen und Gefrieren von Lebensmitteln. Mit diesen einfachen Tipps können Sie beim Kühlen und Gefrieren Energie sparen:
Kühl- und Gefriergerätemöglichst nicht neben den Herd oder die Heizung stellen und direkte Sonneneinstrahlung vermeiden.
Temperatur anpassen: Sieben Grad Celsius im Kühlschrank und -18 Grad Celius im Gefriergerät sind völlig ausreichend.
Lebensmittel abkühlen lassen: Lassen Sie erhitzte Lebensmittel abkühlen, bevor Sie diese zum Kühlen oder Gefrieren in das Gerät stellen.
Dichte Türdichtungen: Tauschen Sie beschädigte Türdichtungen sofort aus.
Wärmestau vermeiden: Halten Sie Lüftungsgitter frei.
Reif vermeiden: Aus dem Wasser in Lebensmitteln und der Luft bildet sich im Kühlschrank Reif. Umso mehr Reif, umso mehr Stromverbrauch. Stellen Sie Lebensmittel deswegen nur abgedeckt in den Kühlschrank, öffnen Sie die Kühlschranktür nur kurz und tauen Sie Ihre Gefriertruhe und Kühlschrank zweimal im Jahr ab.
Energieeffizienten Kühlschrank wählen: Der Kühlschrank ist rund um die Uhr im Einsatz; es lohnt sich also, schon beim Kauf auf ein energieeffizientes Gerät zu achten und gut zu überlegen, wie viel Kühlvolumen notwendig ist.
Politik muss verbindliche Regeln schaffen
Es reicht jedoch nicht, wenn Verbraucher*innen Energie sparen. Der BUND fordert die Politik auf, verbindliche Regelungen zum Energiesparen festzulegen und endlich die großen Energieverbraucher, wie beispielsweise die Chemieindustrie, zu regulieren. Der Gesetzgeber muss in einem Ressourcenschutzgesetz verbindliche Reduktionsziele für den Ressourcenverbrauch festlegen und für eine sozial gerechte Wärme- und Mobilitätswende sorgen. Hier sind die vorhandenen Einsparpotenziale immens. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien und eine Senkung des Energie-Verbrauchs müssen Hand in Hand gehen. Je weniger Energie wir verbrauchen, desto schneller kann diese vollständig aus Erneuerbaren Energien gedeckt werden.