Nicht nur Kosmetika enthalten teilweise umwelt- und gesundheitsschädliche Stoffe. Auch einige Bestandteile von Waschmitteln können negative Auswirkungen für Natur und Umwelt haben. Dabei geht Waschen auch ganz ohne Chemie – mit Rosskastanien!
Regionales Bio-Waschmittel mit bester CO2-Bilanz
Die Kastanie ist dabei die bessere Alternative zu indischen Waschnüssen aus der Drogerie. Letztere sind zwar auch umweltschonend und komplett biologisch abbaubar. Doch ihre CO2-Bilanz ist schlecht – schließlich haben sie einen langen Weg hinter sich, bevor sie hier in den Regalen landen.
Warum Kastanien schäumen
Wie die indischen Waschnüsse besitzen auch Rosskastanien viele Saponine. Das sind Substanzen, die bei Zugabe von Wasser Schäume bilden und dadurch die Wäsche säubern.
Vom Boden in die Waschtrommel
Wichtig nach dem Sammeln: Die Kastanien müssen absolut trocken gelagert werden. Am besten legt man sie dazu auf Zeitungspapier aus und lässt sie einige Tage in Ruhe. Die Kastanien sollten sich dabei am besten nicht berühren.
Waschen, schneiden, trocknen – so geht’s
Die Zutaten für eine Wäsche:
- 4 bis 6 Kastanien
- Bei hartem Wasser einen Teelöffel Waschsoda
- Nach Belieben ätherisches Öl.
Beim Öl sollten Sie darauf achten, dass es nicht gewässerschädigend ist. Also immer solches Öl einsetzen, dass man auch als Medizinprodukt anwenden kann, z.B. Lavendelöl oder japanisches Heilpflanzenöl aus dem Bio-Laden.
Große Oberflächen schaffen
Fürs Waschen nimmt man pro Waschgang etwa vier bis sechs Kastanien. Die muss man zerkleinern, damit sie eine möglichst große Oberfläche bilden – so können sie die meisten Saponine abgeben.
Klassischerweise zerhaut man die Kastanien mit einem Hammer, um sie zu zerkleinern. Vorher legt man die Kastanien am besten für eine halbe Stunde in Wasser ein, dann lassen sie sich einfacher zerkleinern. Auch die Schale lässt sich so besser entfernen.
Schöner Schaum
Die zerkleinerten Kastanien kommen dann in ein mittelgroßes Schraubglas. Sie sollten etwa ein Viertel des Glases einnehmen. Dieses füllt man mit Wasser auf und lässt das Ganze für mindestens acht Stunden stehen. Währenddessen geben die Kastanien die Saponine ins Wasser ab. Wenn man das Glas schüttelt, sieht man schon, wie sich oben der Schaum bildet. Am besten setzt man diesen Sud immer abends auf und lässt ihn über Nacht stehen. Für Eilige: Wenn man die Kastanien etwa 15 bis 20 Minuten köchelt, erzielt man denselben Effekt.
Ab in die Trommel
Den Kastanien-Waschsud gießt man dann durch ein Sieb in das Fach für Waschmittel. Dazu gibt man bei hartem Wasser noch einen Teelöffel Waschsoda dazu. Wer mag, fügt noch ein paar Tropfen ätherisches Öl hinzu. Die Kastanien lassen sich mehrmals verwenden – sie ergeben mindestens zwei Wäschen. Dazu kann man entweder gleich wieder Wasser dazutun oder aber man trocknet die bereits verwendeten Kastanien und nutzt sie zu einem späteren Zeitpunkt wie gerade beschrieben noch einmal. Und wer ganz viel rausholen will, der zerkleinert sie noch weiter und nutzt sie ein drittes Mal.
Achtung bei weißer Wäsche
Für helle Wäsche sollte man die Schalen der Kastanien entfernen und noch etwas Backpulver oder Natron in die Trommel geben. Für wirklich weiße Wäsche eignen sich Kastanien leider nicht, denn sie geben einen leichten Gelbschimmer ab.