Unser Tipp im März: Zwitschernder Zilpzalp

02. März 2020 | Lebensräume, Naturschutz

Natur erfahren Chiffchaff März Foto: Wolfgang_vogt/Pixabay.com Der Zilpzalp hat ein unscheinbares grünlich-braunes Gefieder.  (wolfgang_vogt / pixabay.com)

Mit dem zeitigen Einzug des Frühlings kehrt ab Mitte März auch der nur knapp elf Zentimeter große Zilpzalp (Phylloscopus collybita) aus südlichen Gefilden zurück. Der Name ist Programm: Die Art lässt sich durch ihr stets wiederkehrendes "zilp-zalp-zilp-zalp" leicht erkennen. Der monotone Gesang hat dem Zilpzalp den Beinamen Geldwechsler eingebracht. Lautmalerisch wird er auch in den Niederlanden  und in England bezeichnet, als Tjiftjaf bzw. Chiffchaff.

Unscheinbarer Singvogel

Obwohl er einer unserer häufigsten Singvögel ist, kennen ihn nur die wenigsten. Der Grund ist sein unscheinbares grünlich-braunes Gefieder. So bleibt der Gesang als auffälligstes Erkennungsmerkmal. Neben seinem Gesang ruft der Zilpzalp lockend "hüid" oder bei Auseinandersetzungen "ditztz". Schwer zu entdecken ist der Vogel auch, weil er sich zur Nahrungssuche gerne in den oberen Bereichen der Baumkronen aufhält, wo er stetig im Gezweig umherhüpft und -flattert. Häufig schlägt er dabei mit seinem Schwanz abwärts. Zu seiner Beute zählen Insekten und Spinnen, Schnecken und Asseln.

Nestbau

Ab Mitte oder Ende März beginnen die früher zurückgekehrten Männchen mit dem Werben um die eintreffenden Weibchen. In der monogamen Saisonehe ist das Weibchen der Bauherr. Innerhalb von meist fünf Tagen fliegt es 1.200- bis 1.500-mal mit Material zum Neststandort und formt ein kugelförmiges Nest aus Zweigen, Moos, Blättern und Gräsern, das es innen mit Wolle, Haaren und Federn weich auskleidet. 10 bis 40 Zentimeter über dem Boden errichtet, werden oft Brombeeren, junge Laubbäume oder hohe Gräser als Standort auserkoren. Die vier bis sechs dunkel auf weißem Grund gefleckten Eier werden im April gelegt.

Beobachtungstipp

Der Zilpzalp bewohnt am liebsten Erlenbruch- und feuchte Auenwälder, ist aber ebenso in größeren Gärten, Parks und Waldbereichen mit gut ausgebildeter Strauchschicht zu erspähen. Wer ihn entdeckt, kann ihn mit etwas Übung von seiner Zwillingsart, dem Fitis, unterscheiden: durch seine sehr viel dunkleren Beine und natürlich seinen charakteristischen Gesang.

Gärtnertipp

Wer den Blattlaus- und Insektenvertilger gerne im eigenen Garten erblicken möchte, sollte eine "wilde Ecke" mit vorjährigen Stauden und höherem Altgras stehen lassen. Diese bietet dann Nistmöglichkeiten für den Zilpzalp. Ansonsten kann auch eine Vogeltränke als Lockmittel dienen.

Alle Tipps zur Naturbeobachtung stammen von K. Schmiing (Diplombiologin).

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