Doch diese Verwandlung ist nicht die einzige in ihrem Leben: Molche durchleben wie alle Amphibien eine ganz erstaunliche Metamorphose beim Erwachsenwerden. Von einem befruchteten Ei entwickeln sie sich zu einer Larve mit Flossen und Kiemen und letztendlich zu einem Molch, der auf vier Beinen läuft und mit seinen Lungen Luft atmen kann! Diese Verwandlung der jungen Molche ist im Herbst abgeschlossen. Dann suchen sie sich einen Überwinterungsplatz an Land. Und im nächsten Februar beginnt die Wanderung der Wasserdrachen von neuem ...
Der Kammmolch
Der Kammmolch (Triturus cristatus) ist unser größter Molch und kann bis zu beachtlichen 18 Zentimetern heranwachsen. Während seine Oberseite dunkelbraun bis schwarz ist, leuchtet seine Unterseite gelb mit schwarzen Flecken. In der Paarungszeit wächst dem Molch ein gezackter Kamm auf seinem Rücken, woher auch sein Name stammt. Erkennbar ist der Molch außerdem an dem silbrigen Band an seinen Schwanzseiten.
In der Fortpflanzungszeit legt das Kammolch-Weibchen mehrere hundert Eier. Unglaublicherweise wickelt sie jedes einzelne davon in ein Blatt einer Wasserpflanze. Diese Strategie soll die Eier vor den zahlreichen Feinden wie Libellenlarven, Fischen, Gelbrandkäfern und anderen Molchen schützen. Eine begründete Sorge: Frisst doch der Kammolch selbst am liebsten die Larven anderer Molche. Kammolche leben zumeist in dauerhaft wasserführenden Kleingewässern und sind in Deutschland streng geschützt.
Der Teichmolch
Teichmolche (Lissotriton vulgaris) sind bei uns die häufigste Molchart und in allen stehenden Gewässern sowie langsam fließender Gräben verbreitet. Der Teichmolch wird bis zu elf Zentimeter lang, hat einen schlanken Körperbau mit einem Schwanz, der seitlich zusammengedrückt ist. Seine Grundfärbung ist braun mit dunklen Flecken, auf der Bauchseite und über seinen Kopf verlaufen fünf bis sieben dunkle Streifen.
In der Wassertracht haben die Teichmolch-Männchen einen hohen und stark gewellten Kamm. Ihr unterer Schwanzsaum färbt sich knall-orange und ein zusätzlicher silbriger Streifen erscheint auf dem Schwanz. Die Weibchen legen bis zu 300 Eier, welche sie einzeln an Wasserpflanzen oder Falllaub heften. Während ihrer Wanderung zum Laichgewässer sind Teichmolche wie auch Amphibien im Allgemeinen stark durch den Straßenverkehr gefährdet. Die Art ist in Deutschland besonders geschützt.
Der Fadenmolch
Der gelblich-braun gefärbte Fadenmolch (Lissotriton helveticus) ist ein kleiner, zierlicher Molch, der bis zu neun Zentimeter lang wird. Die ungefleckte Kehle ist ein wichtiges Bestimmungsmerkmal; weitere sind die auffallend großen Schwimmhäute an den Hinterfüßen und der fadenförmige Schwanzfortsatz in der Wassertracht der Männchen.
Ein Fadenmolch-Weibchen kann in einer Saison bis zu 450 Eier legen, welche sie einzeln an Wasserpflanzen oder Falllaub anheftet. Im Laichgewässer frißt der Fadenmolch bevorzugt Insektenlarven und Wasserasseln, aber auch Molcheier und -larven, einschließlich der eigenen Art. Der Fadenmolch ist bei uns besonders im Süden und Südwesten des Landes zu finden, wo er stehende und schwach fließende Gewässer bevorzugt. Die besonders geschützte Art ist durch die Zerstörung oder Verschmutzung von Kleingewässern gefährdet.
Der Bergmolch
Der Bergmolch (Ichthyosaura alpestris) ist ein typischer Bewohner von gewässerreichen Wäldern der Mittelgebirgszone – und verschmäht dort auch parkähnliche Gelände und naturnahe Gärten nicht. Der Molch wird bis zu zwölf Zentimeter lang und hat eine intensive gelborange Bauchfärbung ohne Flecken. Während der Paarungszeit bekommen die Männchen eine blaue Rückenfärbung. Die Flanken sind schwarz-weiß gepunktet und zum Bauch hin von einem blauen Streifen begrenzt. Der flache Rückenkamm ist gelblich-schwarz getupft.
Ein Bergmolch-Weibchen kann in einer Saison bis zu 250 Eier produzieren. Die Eier werden von der Molch-Mami einzeln an Wasserpflanzen geheftet, indem sie mit ihren Hinterbeinen eine Art Tasche in die Blätter faltet. Der Bergmolch ist besonders geschützt und darf nicht gefangen, verletzt oder getötet werden.
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Alle Tipps zur Naturbeobachtung stammen von K. Schmiing (Diplombiologin)