Unser Tipp im Februar: Die Waldmaus

01. Februar 2023 | Wälder, Naturschutz, Lebensräume

Waldmaus. Foto: Alexas_Fotos / pixabay.com Die großen Ohren und Augen helfen der Waldmaus, sich im Dunkeln zu orientieren.  (Alexas_Fotos / pixabay.com)

Nicht alle Mäuse sind grau. Unsere Waldmaus (Apodemus sylvaticus) trägt ein gelb- bis rötlich-braunes Fell. Viel auf die Waage bringt der kleine Nager nicht, denn mit nur 15 bis 30 Gramm ist das Tier in etwa so schwer wie zwei bis drei Walnüsse. Während wir Menschen im Dunkeln oft hilflos herumtapsen, helfen die großen Ohren und Augen sowie die Schnurrhaare der Maus bei der Orientierung.

Dass Mäuse flink sind, haben wir wohl alle schon erlebt. Weniger bekannt ist, dass sie auch gut klettern, springen und schwimmen können. Bei Gefahr springt die Waldmaus bis zu 80 Zentimeter weit. Wird die Maus am Schwanz gepackt, streift sie einfach ihre Schwanzhaut ab und kann fliehen.

Warum sich der Mythos der Käse liebenden Maus bis heute gehalten hat, ist ein Rätsel. Denn den mögen Mäuse gar nicht besonders. Die Waldmaus ist ein Allesfresser und ernährt sich von Samen, Früchten oder auch Insekten.

Ihre Zähne wachsen übrigens ein Leben lang. Würde ein erwachsener Mensch im Verhältnis zur Körpergröße ebenso viel Energie verbrauchen wie die Waldmaus, müsste er jeden Tag 12-15 Kilogramm energiereiche Nahrung futtern. Die Maus selbst ist ein Leckerbissen für Hauskatzen, Füchse und natürlich Greifvögel. Weil ihr Urin ultraviolettes Licht reflektiert, können Greifvögel die Wege der Mäuse bis zu ihrem Versteck verfolgen.

Waldmäuse bekommen dreimal pro Jahr bis zu 18 Junge. Die Mäuschen sind Nesthocker, die nach ungefähr vier Wochen selbständig werden. Noch im selben Sommer sind sie geschlechtsreif und können selbst Nachwuchs bekommen.

Beobachtungstipp

Die Waldmaus ist trotz ihres Namens eher in Gärten, Parks, Feldern oder an Waldrändern zu finden. Manchmal kann man den kleinen Nager auch als Bewohner in Blumenrabatten oder Komposthaufen beobachten. Vor allem in der kalten Jahreszeit bewohnt die Waldmaus auch Häuser und Vorratskeller.

In der freien Natur verraten einige Spuren die Anwesenheit der Waldmaus. Fichtenzapfen nagt sie sauber von der Spindel ab, bis auf wenige Schuppen an der Spitze. In Haselnüsse oder auch Eicheln nagt sie ein unregelmäßiges Loch und hinterlässt rund herum Spuren der oberen Nagezähne. Schnecken verspeist sie von der Gehäuseöffnung her, welche dadurch beschädigt ist.

Alle Tipps zur Naturbeobachtung stammen von K. Schmiing (Diplombiologin).

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