Badesaison eröffnet: Wo Sie problemlos baden können

09. Juni 2022 | Flüsse & Gewässer, Umweltgifte, Landwirtschaft

Algenblüten, Bakterien oder auch Gülle-Einträge aus der Landwirtschaft belasten unsere Seen und Flüsse. Zwar wird die Was­ser­quali­tät von deutschen Seen und Flüssen regelmäßig als gut bewertet. Aber nicht jede Bade­stelle wird bei den Testver­fahren erfasst. Wo kann man also problemlos baden und wo ist Vorsicht geboten?

Badesee. Foto: manu schwendener / CC0 1.0 / unsplash.com Ungetrübtes Badevergnügen  (Manu Schwendener)

So langsam traut sich der Sommer hervor und mit ihm beginnt die Badesaison. Also Badekleidung entstauben und rein ins kühle Nass! Aber Moment, bevor sie sich umschlungen von Algen, laichenden Fischen oder Schlimmerem wiederfinden, gilt es ein paar Dinge zu beachten. Denn nicht alle Gewässer eignen sich auch zum Baden. Wo ist Baden erlaubt und wo heißt es, besser draußen bleiben? Wir beantworten alle Fragen.

Wo ist Baden erlaubt?

Natürlich dürfen und können wir an rund 2.000 ausgewiesene Badestellen und Naturbädern an Deutschlands Küsten, Seen und Flüssen baden. Doch auch Wildbaden, also das Baden außerhalb von offiziellen Badestellen, ist nicht so verboten wie es klingt. Baden gehört vielerorts zum Gemeingebrauch. Wo Wildbaden erlaubt ist, regeln die Bundesländer allerdings unterschiedlich. Je nach Gewässer können sich die Vorschriften unterscheiden. Ebenso haben der Wasserstand oder die saisonalen Laichplätze bestimmter Fischarten Einfluss auf die Vorschriften. In der Regel wird ein Badeverbot ausgeschildert. Wenn Sie sich doch einmal unsicher sind, führt leider kein Weg daran vorbei, sich bei den zuständigen Ämtern im jeweiligen Bundesland zu informieren.

Wichtig zu wissen ist außerdem, dass Gewässer, die nicht als Badegewässer ausgewiesen sind, nicht untersucht werden. Daher gilt hier: genau hinschauen und möglichst schon im Vorfeld Informationen über mögliche Belastungen einholen! Denn auch, wenn die Zeit der großen ungeklärten Industrieeinleitungen vorbei ist – Altlasten sind nicht sichtbar.

Bei Badegewässern hilft eine Karte des Umweltbundesamts, die die Wasserqualität deutscher Gewässer angibt und regelmäßig aktualisiert.

Wo ist das Baden empfehlenswert?

Gerade an Flüssen entsteht häufig Gefahr durch gefährliche Strömungen, die man an der Wasseroberfläche oft kaum erkennt. Wichtig ist, vor allem nicht zu weit raus zu schwimmen, die eigenen Kräfte richtig einzuschätzen und Kinder immer im Blick zu haben – Vorsicht kann hier Leben retten.  

Ein glasklarer See ist ein gutes Anzeichen für hohe Wasserqualität. Grüne Algen, die sich bei hoher Sonneneinstrahlung im Wasser schnell vermehren, sind zwar nicht besonders einladend, aber meist ungefährlich. Hier können Sie in der Regel ebenfalls bedenkenlos schwimmen.

Vorsichtig sollten Sie bei trübem und blau schimmerndem Wasser sein: Auslöser der Färbung könnten Blaualgen (Cyanobakterien) sein, die beim Verschlucken oder bei Hautkontakt Übelkeit, Erbrechen und Hautreizungen auslösen. Vor allem Kinder sind gefährdet.

Ein faulig riechender See hat einen extrem niedrigen Sauerstoffgehalt. Pflanzen und Tiere sind abgestorben und bieten Bakterien eine ideale Lebensgrundlage. Solche Gewässer sollten Sie ebenfalls meiden!

Weitere Tipps, damit  Flüsse und Seen weiterhin so schön bleiben:

  • Eine umweltfreundliche Anreise ist das A und O – fangen Sie den Badeausflug doch bequem mit Bus, Bahn oder dem Fahrrad an.
  • Sonnencreme enthält oft Mikroplastik – Gift für unsere Gewässer! Der ToxFox des BUND hilft Ihnen Produkte ohne Mikroplastik zu finden.
  • Vor dem Freibadbesuch duscht man sich einmal ab – am See dagegen nicht. Deshalb landen Reste von Hautcremes, Deo und Co. im Wasser. Auch hier gilt: Weniger ist mehr! Verwenden Sie am besten umweltfreundliche Pflegeprodukte.
  • Denken Sie im Vorfeld daran, Müll möglichst zu vermeiden. Fällt doch Abfall an, sollten Sie diesen zuhause entsorgen.
  • Idylle braucht Ruhe: Vermeiden Sie Lärm, um die Tiere am See und Fluss nicht zu stören. Vielen Dank!

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