Strom vom Balkon – mit Mini-Solaranlagen selbst Energie produzieren

16. April 2025 | Energiewende, Klimawandel

Mini-Solaranlagen für den Balkon oder Kleingarten sind sehr gefragt. Kein Wunder: Bürger*innen können damit etwas zur Energiewende beitragen und die Investition lohnt sich auch finanziell. Auch Mieter*innen können Strom produzieren und einspeisen. Wir erklären Schritt für Schritt, was Sie dabei beachten sollten.

Solaranlage auf einem Balkon Ganz konkret etwas zur Energiewende beitragen: Mini-Solaranlagen können auch von Mieter*innen installiert werden.  (Bild: Franz Bachinger)

Strom vom Balkon: Geld sparen und Klima schützen 

Ein Standard-Photovoltaikanlage mit 380 Watt, platziert in Südausrichtung ohne Schatten, produziert ungefähr 280 kWh im Jahr. Bei einem Strompreis von 30 Cent/kWh können Sie bis zu 84 Euro im Jahr sparen. Bei einem Anschaffungspreis von 400 bis 500 Euro lohnt sich die Investition schon nach vier bis fünf Jahren. Hersteller*innen geben oft eine lange Garantie von bis zu 25 Jahren. So können Sie lange von Ihrem Balkon-Kraftwerk profitieren. Neben den finanziellen Einsparungen leisten Sie damit auch Ihren Beitrag zum Klimaschutz. Mit einer eigenen Balkonsolaranlage nehmen Sie direkt an der Energiewende teil und produzieren selbst Ökostrom. 

Seit Mai 2024 dürfen Sie maximal 800 Watt in das öffentliche Netz einspeisen. Zulässig ist eine installierte PV-Leistung aller Module von höchstens 2000 Watt. Bei der Anschaffung und der Installation sollten Sie ein paar Dinge beachten. Welche das sind und wie sie selbst Ökostromproduzent*in werden, erfahren Sie in dieser Anleitung.

Schritt für Schritt zur Ökostromproduzent*in

  1. Standort überprüfen
    Ist der Standort sonnig und besteht die Möglichkeit, die Anlage anzuschießen und aufzuhängen? Eine vorhandene Außensteckdose ist ideal, aber durch die Möglichkeit einer Fensterdurchführung nicht notwendig.
  2. Mögliche Förderung beantragen
    Je nach Bundesland oder Gemeinde gibt es eine Förderung. Eine Internetrecherche lohnt sich. So werden beispielsweise in Berlin Steckersolaranlagen mit bis zu 250 Euro bezuschusst.
  3. Kauf eines passenden Moduls
    Solarmodul mit Wechselrichter zur Umwandlung von Gleichstrom in Wechselstrom und Steckdosenadapter im Fachhandel besorgen. Achten Sie auf Steckfertigkeit.
  4. Installation der Steckdose
    Energiesteckdose (Wieland- oder SchuKO-Steckdose und -Stecker) sowie Sicherung durch Fachpersonal überprüfen oder umbauen lassen.
  5. Anmeldung der Anlage
    Eine einfache Anmeldung mit nur fünf Angaben im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur reicht aus. Eine Anmeldung beim Netzbetreiber ist nicht mehr nötig.
  6. Montage am Balkon
    Beim Kauf ist darauf zu achten, dass die Befestigung mit dabei ist, damit die Anlage nur am Balkon montiert werden muss. Wechselrichter vor Sonne und Regen schützen.
  7. Überprüfung
    Leistung der Anlage mit Messgeräten und Sensoren überprüfen um Betriebszustand zu gewährleisten.

Balkonsolaranlagen auch für Mieter*innen 

Balkonsolaranlagen sind eine gute Möglichkeit für Mieter*innen, die selbst Energie zu produzieren wollen. Steht ein Wohnungswechsel an, können Sie die Anlage den Nachmieter*innen anbieten oder sie verkaufen. Eigentümergemeinschaften und Vermieter*innen können die Anbringung der Mini-PV-Anlagen seit Herbst 2024 nicht mehr ohne triftigen Grund verweigern. Bundestag und Bundesrat haben entsprechende Änderungen im Mietrecht und im Wohnungseigentumsrecht beschlossen.

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