Schöne Bescherung - Nachhaltige Geschenke giftfrei verpackt

07. Dezember 2022 | Chemie, Ressourcen & Technik, Nachhaltigkeit, Umweltgifte

Weihnachtszeit ist Geschenkezeit. Kinder freuen sich über neues Spielzeug und werden am liebsten reich beschenkt. Achten Sie beim Geschenkekaufen aber darauf, schadstofffreie Teddybären, Bauklötze und Co. zu kaufen. Auch beim Verpacken Ihrer Geschenke, können Sie kreativ werden und damit der Umwelt etwas Gutes tun. Luise Körner, Chemieexpertin beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gibt Tipps, wie Sie nachhaltig schenken.

Mit Papier und wieder verwendbaren Geschenkband kann man wunderbare Überraschungen zaubern.

Was sollte beim Einkauf von Geschenken beachtet werden?

Luise Körner: „Alltagsprodukte und Spielzeug aus Plastik können mit gesundheits- und umweltschädlichen Chemikalien belastet sein. Produkte aus Weich-PVC können zum Beispiel mit hormonell schädlichen Phthalat-Weichmachern belastet sein. Außerdem befinden sich in vielen Plastik-Produkten Bisphenole oder bromierten Flammschutzmittel. Insbesondere bei preiswerter Importware aus Ländern außerhalb Europas ist Vorsicht geboten: Sie weisen in Tests immer wieder hohe Schadstoff-Konzentrationen auf. Achten Sie deshalb beim Kauf auf Siegel wie GOTS und den Blauen Engel. Mit der kostenlosen ToxFox-App des BUND können Sie zudem Spielzeug und viele weitere Alltagsprodukte wie Kleidung, Elektrogeräte oder Haushaltsgegenstände auf Schadstoffe prüfen. Eine weitere Idee: Schenken Sie Zeit statt Zeug. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Gutschein für einen gemeinsamen Besuch im (Kinder-)Theater oder einer Patenschaft für ein Herzensprojekt?“ 

Wie können Geschenke nachhaltig verpackt werden?

Luise Körner: „Da Geschenkpapier oft nach nur einmaligem Gebrauch im Müll landet, ist es besonders wichtig, beim Verpacken auf umweltfreundliche Materialien zu achten. Und die Auswahl ist riesig: wiederverendbares Geschenkpapier, aber auch Zeitungen, Schuhkartons und andere Verpackungen aus dem eigenen Haushalt eignen sich zum Verpacken. Der Kreativität sind keinerlei Grenzen gesetzt und viele Materialien können ein zweites oder drittes Mal benutzt werden. Aus alten Magazinen, Kalendern oder Zeitungen können Sie Briefumschläge falten, um die Weihnachtspost zu verschicken. Grundsätzlich gilt, dass man Dekorationen und Verpackungen so oft wie möglich recyceln sollte. Denn viele Materialien können wiederverwendet oder zum Basteln genutzt werden. Möchten Sie unbedingt neues Geschenkpapier kaufen, achten Sie darauf, dass es frei von Schadstoffen ist. Denn Geschenkpapier kann zum Beispiel Cadmium, Blei oder Chrom(VI)-Verbindungen enthalten. Auch hier gibt die ToxFox-App Auskunft.

Wie können Geschenke schön und umweltfreundlich dekoriert werden?

Luise Körner: „Auf  Geschenkverpackungen mit Glitzerpartikeln sollten Sie lieber verzichten. Diese bestehen häufig aus Kunststoffen, die in der Herstellung viel Energie und Chemikalien kosten und nach dem Gebrauch als Mikroplastik in der Umwelt Schaden anrichten können. Mögen Sie es bunt und originell, können Sie Papier und Stoff bemalen oder sogar bedrucken. Eine weitere Idee ist ‚Furoshiki‘, eine Tradition aus Japan, bei der Geschenke mit Tüchern umhüllt werden, die immer wieder verwendet werden können. Als Geschenkband bitte kein Plastikklebeband verwenden. Hier eignen sich Paketschnüre oder Bast, üppiger wird es mit breiten Streifen aus sehr feinem Papier oder Krepp. Schleifen und Bänder können Sie aufheben und immer wieder verwenden. Ein besonders weihnachtliches Aussehen erhält das Geschenk mit Anhängern aus Bienenwachs, Tannenzweigen oder Lebkuchenfiguren.“

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