Reinigungsmittel im Haushalt – weniger und natürlicher ist mehr

03. April 2023 | Naturschutz, Chemie

Eine Milliarde Euro geben die Deutschen jährlich für Hausputzmittel aus. Doch oft werden mehr Putzmittel verwendet als nötig. Wir raten zu einer sparsamen Dosierung und natürlichen Alternativen.

Mit viel Schaum wird es nicht zwingend viel sauberer.  (bhofack2)

Mit viel Putzmittel schäumt und duftet es zwar mehr, aber sauberer wird es nicht. Im Gegenteil – die Wirkung kann sogar nachlassen, da sich das Putzmittel dann an der Oberfläche sammelt und die Fettlösekraft vermindert wird. Daher sollten Reinigungsmittel immer erst am Ende zugegeben und die Dosierungsanleitung der Hersteller beachtet werden. Oft reichen schon zwei bis drei Tropfen für mehrere Liter Wasser.

Ein gefährlicher Cocktail

Die in Reinigungsmitteln enthaltenen Chemikalien können die Umwelt und auch die menschliche Gesundheit belasten. Desinfektionsmittel enthalten oft eine Vielzahl an Substanzen, die Allergien und Hautreizungen auslösen können. Besonders problematisch sind Biozide, die zu Antibiotikaresistenzen führen können.

Generell gilt, je spezieller der Anwendungsbereich eines Reinigungsmittel ist, desto schädlicher ist es. Ein Allzweckreiniger, möglichst unparfümiert und ohne Konservierungsstoffe und ein Essig- oder Zitronenreiniger reichen meist aus und können auch schädliche WC-Reiniger ersetzen. Zum Scheuern empfiehlt sich Haushaltssoda. Mit mechanischen Mitteln wie Drahtschwamm, Bürste und Saugglocke lässt sich viel Chemie einsparen.

Fast alle Haushaltsbakterien harmlos

Wird Geschirr in der Maschine gespült, fehlt die mechanische Reinigungskraft der Hände. Deswegen sind Spülmaschinenreiniger besonders aggressiv und enthalten oft das in Waschmitteln schon lange verbannte, gewässerschädigende Phosphat. Zudem sind Tabs für kleine Spülmaschinen zu hoch dosiert. Achten Sie beim Kauf auf phosphatfreie Geschirrspülmittel. Die Verwendung von Mikrofasertüchern oder anderen Putztüchern mit pelziger Oberfläche reduziert den Putzmittelverbrauch weiter.

Antibakterielle Mittel sind im Haushalt generell überflüssig, wenn alle gesund sind, da fast alle Haushaltsbakterien harmlos sind. In antibakteriellen Produkten ist dagegen oft das besonders umweltschädliche Biogift Triclosan enthalten. Diese Chemikalie kann auch Allergien auslösen und zur Zerstörung der schützenden Hautflora führen. Feste Reinigungsmittel wie Pulver und Reinigungsmittel Tabs enthalten in der Regel weniger Konservierungsmittel und flüssigen Produkten zu bevorzugen.

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