Plastikfrei Zähneputzen

16. April 2019 | Meere, Nachhaltigkeit, Naturschutz, Ressourcen & Technik, Suffizienz

Wir Deutschen verbrauchen im Schnitt zwei Zahnbürsten pro Jahr. Studien zeigen, dass hierzulande jährlich rund 168 Millionen Zahnbürsten und 413 Millionen Tuben Zahnpasta gekauft werden. Sie müssen produziert, benutzt und anschließend entsorgt werden. Dies setzt eine gewaltige Menge an Rohstoffen voraus, die am Ende im Müll und oftmals im Meer landen. Doch Zähneputzen geht auch plastikfrei!

Plastikfrei Zähneputzen Auch beim Zähneputzen führt ein Weg um den Plastikwahn herum.  (sonyachny / fotolia.com)

Zahnbürsten ohne Plastik

Zahnbürsten bestehen normalerweise komplett aus Plastik, doch was ist schon normal?  Mittlerweile sind Zahnbürsten aus Holz oder Bambus mit Naturborsten kein Geheimnis mehr – es gibt sie in fast allen Drogerien zu kaufen.  Und was sich anfangs im Mund  vielleicht etwas ungewöhnlich anfühlt, kann schnell das neue "Normal" werden.

Bitte achten Sie jedoch darauf, alte Plastikzahnbürsten bis zum Ende zu verwenden und nicht vorschnell neue nachhaltige Produkte zu kaufen. Besonders bei kaputten elektrischen Zahnbürsten sollten Sie auf die Entsorgung achten. Elektrogeräte können auf Recyclinghöfen und bei anderen kommunalen Systemen abgegeben werden. Seit 2016 sind auch Ladengeschäfte, Online- und Versandhändler, welche solche Geräte verkaufen, dazu verpflichtet, ausgediente Produkte zum Entsorgen zurück zu nehmen.

Zahnpasten selbst gemacht

Es ist auch möglich, Zahnpasta aus Kokosöl und Natron in einem Gläschen selber zu machen. Aber aufgepasst: Diese DIY-Zahnpasta enthält kein Fluor. Der deutsche Zahnarztverband führt an, dass die Wirksamkeit von Fluoriden wissenschaftlich belegt sei. Für die kariesschützende Wirksamkeit von Zahncremes ohne Fluorid fehlen hingegen wissenschaftlich fundierte Aussagen. 

Die deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kiefernheilkunde (DGZMK) empfiehlt, auf Zahncremes ohne Fluorid zu verzichten und zur fluoridhaltigen Zahnpasta (oder Zahnputztabletten) zu greifen. Wenn Sie selbstgemachte Zahnpasta verwenden möchten, gehen Sie auf jeden Fall zu regelmäßigen Kontrollen beim Zahnarzt. 

Weitere Tipps für eine plastikfreie Zahnpflege

Zahnputztabletten (mit und ohne Flourid) sind eine weitere gängige Alternative zur Zahnpasta und in Glasbehältern oder gar unverpackt erhältlich. Einfach in den Mund legen, eventuell mit den Zähnen zerkleinern und die Stückchen mit der Zahnbürste über die Zähne putzen. Hier ist eine kleine Umgewöhnung nötig, denn die Tabletten kommen ohne das übliche Schäumen der Zahnpasta aus.

Für Zahnseide gibt es mittlerweile plastikfreie Varianten im Handel. Auch Zungenschaber erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Damit lassen sich bakterielle Beläge von der Zunge lösen. Allerdings sind die meisten Zungenschaber aus Plastik und daher leider nicht nachhaltig. Eine gute Alternative sind Zungenschaber aus Edelstahl. Diese halten nicht nur deutlich länger, sie sind zudem die bessere Wahl für Umwelt und Gesundheit.

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Dieser Ökotipp stammt von Elisabeth Kuenen (Bundesfreiwillige im BUND-Digitalteam)

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