Outdoorkleidung ohne Schadstoffe

31. Mai 2022 | Chemie

Outdoor- und Sportkleidung enthält teils giftige Chemikalien. Wir erklären, wie es ohne Giftstoffe geht.

Schadstofffrei Kleidung Funktionale Kleidung ohne Schadstoffe: Oftmals schwer zu finden.  (pexels/pixabay)

Outdoorkleidung: Funktional, aber auch schadstofffrei?

Funktionskleidung, etwa ein Laufshirt oder eine atmungsaktive Wanderjacke, besteht sehr häufig aus Kunstfasern wie Polyester, Nylon und Acryl. Der Vorteil beim Tragen: Die Textilien sind zum Beispiel wasserabweisend oder atmungsaktiv. Das Problem: Aus der Kleidung wäscht sich Mikroplastik aus, das dann über die Flüsse in die Meere gelangen kann. Stoffe oder Imprägnierungen von Regenjacken oder Laufhosen können die Chemikalien der Gruppe PFAS (Per- und Polyfluorierte Alkylsubstanzen) enthalten. Diese Ewigkeitschemikalien sind in der Natur inzwischen so weit verbreitet, dass wir sie in der Arktis und sogar in unserem Blut finden.

In vielen Outdoorklamotten finden sich auch Flammschutzmittel, Weichmacher, Rückstandschemikalien vom Färbeprozess und Silberchlorid. Silberchlorid soll die Geruchsbildung verringern, kann aber zu Antibiotikaresistenzen führen. Andere Substanzen wie Triphenylphosphat sind mögliche Allergie-Auslöser.

Welche Öko-Label geben Auskunft bei Kleidung?

Beim Sport schwitzen wir und die Poren unserer Haut öffnen sich. Deshalb ist unsere Haut dann auch besonders empfänglich für Chemikalien. Bei Sportkleidung gilt deshalb: Tragen Sie vorhandene Kleidung so lange es geht und achten Sie beim Neukauf zum Beispiel auf die Umweltsiegel 'GOTS' oder 'bluesign' und auf die Verwendung von Naturmaterialien. 

Übrigens: Wolle hat ähnlich atmungsaktive Eigenschaften wie manche Kunstfasern und kommt ohne giftige Chemikalien aus. Kunstfasern sollten bei der Bewegung im Freien also vermieden werden. Auch Second-Hand-Kleidung ist eine gute Wahl, weil Vintage-Stücke schon häufig gewaschen wurden, geben diese weniger Schadstoffe an die Haut ab.

Hormongifte und andere Schadstoffe auf Yogamatte und Co.

Auch Sportzubehör kann Schadstoffe enthalten. Springseile, Yogamatten und andere Sportartikel aus Weichplastik sind oft mit giftigen Chemikalien belastet. Zusammen mit unseren Partnern im europäischen Projekt 'AskREACH' haben wir beliebte Sportartikel getestet. Die Analyse zeigt, dass sich einige Hersteller nicht an die gesetzlichen Vorgaben halten und bereits beschränkte hormonähnlich wirksame Chemikalien verwenden. Diese Art von Giftstoffen kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Sportbegeisterte sollten deshalb weiches Plastik vermeiden. Naturmaterialien, wie Springseile mit Holzgriff und Korkmatten sind eine gute und gesunde Alternative.

Mehr Informationen:

  • Lassen Sie Firmen wissen, dass Sie giftfreie Produkte wollen. In der EU haben Sie ein Auskunftsrecht zu Schadstoffen in Produkten. Durch einen Scan mit der ToxFox-App des BUND können Sie es ganz leicht einfordern. Die ToxFox-App versendet in Ihrem Namen eine Anfrage an den Hersteller oder Händler. Firmen sind gesetzlich zur Auskunft verpflichtet, wenn ein Produkt bestimmte Schadstoffe enthält. Und mit jeder Anfrage merken Firmen: Wir wollen Produkte ohne Gift! 
  • Als BUND sind wir auf vielfältige Weise gegen Schadstoffe in der in der Umwelt aktiv. Wir machen uns starkt für einen Alltag ohne Gift und einen nachhaltigen Umbau der Chemieindustrie. 

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