Zwischen "Natur entdecken und erleben" und "Natur stören und schädigen" liegt oft nur ein schmaler Grat. Der respektvolle Umgang mit den Pflanzen und Tieren der Küste ist im Interesse aller, die hier so gerne Zeit verbringen. Denn ein Urlaub am Meer wäre doch nur halb so schön ohne einen sauberen Sandstrand, wilde Dünen und eine bunte Tierwelt. Beim Strandspaziergang, Surfen, Schnorcheln und Keschern können Sie so weiterhin an unseren Küsten eine spannende heimische Tier- und Pflanzenwelt entdecken.
Meerestiere bitte nicht stören
2021 starb an der Ostseeküste in Schleswig-Holstein ein junger Schweinswal, nachdem er von mehreren Menschen im flachen Wasser eingefangen und für Fotos festgehalten wurde. Die kleinen Wale mögen zwar niedlich aussehen, sind aber Wildtiere und dürfen auf keinen Fall gestört oder gar angefasst werden.
Das Gleiche gilt für Kegelrobben und Seehunde, die sich am Strand oder auf Sandbänken die Sonne auf das Fell scheinen lassen. Denn kommen wir Menschen Wildtieren zu nahe, flüchten sie. Das kostet sie viel Kraft und kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass Jungtiere von ihren Müttern getrennt werden. Bitte halten Sie deshalb Abstand und genießen Sie den Anblick der Tiere aus der Ferne.
Psst ...! Wassersport geht auch leise
Auch beim Wassersport sollten Strandgäste darauf achten, Tiere nicht zu stören. Durch Schnellfähren, Motorboote und Jet-Skis entsteht Unterwasserlärm, der viele Meerestiere bei der Orientierung, Partner- und Nahrungssuche stört.
Naturfreundliche Alternativen zur Erkundung der Küsten vom Wasser aus können Segelboote, Seekajaks oder auch Stand-Up-Paddling-Boards sein. Und für Kitesurfende gibt es inzwischen speziell ausgewiesenen Zonen, damit Brut- und Rastvögel von den Lenkdrachen nicht aufgescheucht werden.
Saubere Sache: Strand und Wasser ohne Plastik
Jährlich gelangen circa zwölf Millionen Tonnen Plastikmüll in die Meere – auch durch den Tourismus. Das stört nicht nur Badegäste, sondern die Meerestiere können sich darin verheddern oder den Müll mit Nahrung verwechseln und ihn verschlucken. Am Strand verbliebene Zigarettenkippen verschmutzen darüber hinaus mit mehr als 7000 Schadstoffen das Wasser.
Die Devise lautet also: Eigenen Müll mitnehmen und fremden am besten gleich auch. Mit folgenden Tipps können Sie der Natur etwas Gutes tun.
- Ein kleines Gemüsenetz aus Baumwolle in der Tasche haben, um eingesammelten Müll auch bei längeren Spaziergängen nicht wieder zu verlieren
- Gesammelten Müll in tiersicher verschließbare Behälter entsorgen
- Selbst produzierten Müll sicher vor Möwen und Wind geschützt verstauen oder direkt entsorgen
- Eigene Lebensmittel in Mehrwegbehältern verpackt mitbringen
- Keine Lebensmittel in Einwegverpackungen vor Ort kaufen
- Eine Müllzange ist ein praktischer Helfer und eignete sich auch zum rückenschonenden Aufsammeln von interessanten Muscheln und Steinen