Mobilität ohne Auto – auch in Corona-Zeiten

10. Juli 2020 | Mobilität, Nachhaltigkeit, Suffizienz

Radfahrerinnen in der Stadt Radfahren ist immer gesund und umweltfreundlich. Und gemeinsam zur Arbeit zu radeln macht gleich doppelt Spaß!  (Free-Photos / pixabay.de)

Verwaiste Straßen, leere Züge und Busse ... dafür viele Fußgänger*innen sowie Radfahrende – dieses Bild vom Beginn des Lockdowns hat sich in vielen Köpfen eingebrannt.

Inzwischen sieht das Bild schon längst wieder anders aus. Umfragen zeigen, dass ein Großteil der Deutschen nach der Corona-Krise wieder mehr mit dem eigenen Pkw oder dem Mietauto unterwegs sein will. Doch das muss nicht sein! Wer auf's Auto verzichtet, tut etwas für die Umwelt – und für seine Gesundheit.

Laufen zum Beispiel kann ein guter Ausgleich zu anderen, vor allem sitzenden Tätigkeiten sein. Ebenso klimaverträglich und gut für die Fitness ist es, mit dem eigenen Rad oder dem Leihrad unterwegs zu sein. Für regelmäßige, längere Wege über zehn Kilometer und vor allem in bergigen Gebieten empfiehlt sich die Anschaffung eines E-Bikes.

Und wenn es mal ein größerer Einkauf sein soll, gibt es inzwischen in vielen Städten die Möglichkeit, Lastenräder kostengünstig oder sogar kostenlos auszuleihen. Auch immer mehr Baumärkte und Möbelhäuser stellen Gratis-Lastenräder für den Transport des Einkaufs bereit. 

Radfahren als soziales Erlebnis

Natürlich sind die meisten Städte noch eher für den Autoverkehr gebaut. Der BUND setzt sich deshalb dafür ein, dass Rad- und Fußverkehr den angemessenen Platz in unseren Städten bekommen und mehr Geld in gute Rad- und Fußwege investiert wird.

Radfahren kann trotzdem auch jetzt schon viel Spaß machen. In Gruppen zu radeln, kann sogar ein soziales Erlebnis werden – vorausgesetzt, die Radwege geben es her. Fragen Sie doch einmal Ihre Kolleg*innen, von wo sie zur Arbeit pendeln und schließen sich in kleinen Gruppen morgens und abends zusammen! Oder nutzen Sie Mitmachaktionen wie "Mit dem Rad zur Arbeit". In Gruppen werden Radfahrende zudem viel besser wahrgenommen. Das erhöht die Sicherheit und hat einen hohen Nachahmeffekt für alle, die sich im Stadtverkehr noch nicht so oft auf das Fahrrad trauen.

Bei längeren Strecken ist dagegen der öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) eine gute Alternative zum Auto – und mit entsprechenden Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen auch weitgehend sicher. Es gibt jedenfalls keine Belege dafür, dass der ÖPNV ein Ort der Verbreitung von Corona ist. Erste Studien weisen bereits auf eine Schutzfunktion der Mund-Nasen-Maske hin, die aktuell verpflichtend im öffentlichen Nahverkehr getragen werden muss und die auch die Deutsche Bahn im Regional- und Fernverkehr vorschreibt.

Wo immer möglich, hilft zudem das Öffnen von Fenstern und Türen für eine Verbesserung des Luftaustausches in den Fahrzeugen. Für Ausflüge oder Menschen, die zeitlich flexibel sind, empfiehlt es sich darüber hinaus, nicht unbedingt zu den Stoßzeiten unterwegs zu sein. 

Natürlich muss jeder Mensch die Entscheidung für das passende Verkehrsmittel selbst treffen. Gerade als Risikopatient*in empfiehlt es sich durchaus, für weitere Strecken auch mal ein Auto zu nutzen. Dann sollten Sie aber darauf achten, ein möglichst kleines, sparsames Fahrzeug zu verwenden – am besten von einem Mietwagen- oder Car-Sharing-Anbieter. Und wer eh nur selten Auto fährt, spart gegenüber hohen monatlichen Kosten eines Privat-Pkw auch noch viel Geld.

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