Jetzt wieder möglich: Rückschnitt der Hecke im Herbst

05. Oktober 2021 | Chemie, Umweltgifte, Wildbienen, Lebensräume, Schmetterlinge, Naturschutz

Im Herbst ist witterungsbedingt weniger Gartenarbeit möglich. Warum also nicht jetzt Hecken sowie frei stehende Sträucher richtig stutzen? Das geht seit dem 1. Oktober wieder.

Ein insektenfreundlicher Garten braucht wilde Stellen.  (congerdesign / pixabay)

Uns ist nicht immer erlaubt, unsere eigene Hecke so zu schneiden, wie wir das vielleicht möchten. Der Grund: Es gibt ein Verbot von starken Rückschnitten oder gar einer Rodung der Hecke – und zwar vom 1. März bis 30. September. Das Verbot geht auf das Bundesnaturschutzgesetz zurück. Dadurch sollen in den Pflanzen lebende, nistende und brütende Tiere geschützt werden, zum Beispiel Vögel und Insekten.

Die Regelung umfasst das Zerstören, Roden und starke Zurückschneiden von Hecken, Wallhecken, Gebüschen sowie Röhricht- und Schilfbeständen in Siedlungen und in der freien Landschaft. Verstöße können mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro geahndet werden. Es handelt sich um eine Ordnungswidrigkeit.

Pflegen können Sie ganzjährig – aber sollten Sie das auch?

Nicht betroffen von dem Verbot sind Form- und Pflegeschnitte, die dazu dienen, den Zuwachs der Pflanzen zu entfernen. Außerdem ist es möglich, ein Gehölz stark zu stutzen, wenn es nicht mehr sicher oder krank ist. Hier muss trotzdem auf brütende Vögel und andere Wildtiere Rücksicht genommen werden.

Denn bis etwa Ende Juli brüten noch Vögel in dem grünen Dickicht und Jungvögel werden in der Folge gerade erst flügge – eine sensible Zeit für deren Eltern. Die Vogelpaare könnten sich durch den Schnitt so sehr gestört fühlen, dass sie ihre Brut aufgeben. Außerdem können Tiere auf der Jagd in lichteren Hecken leichter Nester entdecken und zuschnappen.

Aber auch mit Blick auf die Pflanzen ist es besser, noch etwas länger zu warten. Denn in der zweiten Junihälfte legen viele von ihnen noch einmal ordentlich zu.

Warum sich das richtige Gärtnern lohnt

Übrigens: Kleingärten und Balkone haben riesiges Potential für die Biodiversität, sofern sie ohne Pestizide, Torf und Mineraldünger bewirtschaftet werden. In unserem Projekt Gärtnern ohne Chemie erfahren sie alles über den insektenfreundlichen Garten. Außerdem erklärt der Garten-Experte Markus Gastl im Interview, warum eine Thuja-Hecke im Garten nichts verloren hat. Vielleicht kommen sie also in Zukunft  ganz um das Heckenstutzen herum.

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