Im Herbst sind sie häufiger zu sehen als in anderen Jahreszeiten: die Igel. Bevor die Temperaturen dauerhaft unter fünf Grad fallen, sind die nachtaktiven Tiere teils auch tagsüber in Parks und Gärten unterwegs. Wenn Sie tagsüber einen Igel sehen, schauen Sie genauer hin. Gesunde Igel sind nur dann tagaktiv, wenn sie gestört wurden, zum Beispiel durch das Entfernen von Laubhaufen oder Bauarbeiten. Trifft das nicht zu, ist der Igel höchstwahrscheinlich krank. Ein kranker Igel braucht fachkundige Hilfe. Wenn Sie einen kranken Igel entdecken oder sich nicht sicher sind, dass der Igel gesund ist, kontaktieren Sie bitte eine Igel-Station oder eine Tierärtz*in.
Igel im Garten helfen
Sie haben einen Garten? Dann können Sie einiges tun, um den Igel zu unterstützen.
- Igel sind nachtaktive Tiere. Mähroboter in der Dämmerung oder bei Nacht sind für Igel lebensgefährlich.
- Gestalten Sie Ihren Garten naturnah. Blätter, Gestrüpp und Zweige nutzen Igel, um ihre Nester zu isolieren und sich während des Winterschlafs darin einzuwickeln. Je größer der Haufen, desto besser ist die Wärmedämmung.
- Auch dichtes Gebüsch, Reisig- und Komposthaufen oder trockene Hohlräume, beispielsweise unter Holzstapeln oder Treppen, eignen sich für den Igel als Schlafplatz.
- Gärtnern Sie giftfrei. Verzichten Sie auf Pestizide und locken Sie stattdessen Nützlinge in Ihren Garten.
Igel richtig füttern
Igel sind Instektenfresser. Wenn Sie einen untergewichtigen Igel sehen, sollten Sie ihn zufüttern. Am wichtigsten ist dabei abwechslungsreiches und hochwertiges Futter.
- Füttern Sie den Igel mit ungewürztem Rührei, gekochtem Geflügelfleisch oder hochwertigem Katzenfutter mit einem Fleischanteil von mindestens 60 Prozent. Auch durchgegartes Hackfleisch können Sie verwenden.
Diese Lebensmittel sind Gift für den Igel
- Füttern Sie den Igel auf keinen Fall mit Essensresten, süßen oder gewürzten Lebensmitteln.
- Getreide, Nüsse, Obst und Gemüse können die Igel nicht verdauen.
- Hundefutter ist nicht geeignet.
- Auch viele Igel-Spezialfuttermischungen, die Sie im Handel finden, sind ungeeignet. Achten Sie hier unbedingt auf die Inhaltsstoffe.
Wasser statt Milch
Zu Trinken bekommen Igel frisches Wasser, aber keine Milch. Der darin enthaltene Milchzucker ist für sie unverdaulich und sie bekommen Durchfall. Schlimmstenfalls verlieren sie dadurch so viel Flüssigkeit, dass sie austrocknen und sterben. Sobald es friert und schneit, darf nicht mehr zugefüttert werden. Nahrungsmangel ist ein wichtiger Auslöser für den Winterschlaf. Füttert man die Igel weiter, hält man sie künstlich wach.
Wann brauchen Igel Hilfe?
Igel, die bei anhaltendem Bodenfrost oder Schnee tagsüber unterwegs sind und Anzeichen von Unterernährung aufweisen, krank oder verletzt sind, brauchen fachkundige Hilfe. Untergewichtige Tiere erkennt man an einer Einbuchtung hinter dem Kopf, der sogenannten "Hungerlinie". Kranke Igel sind apathisch und rollen sich bei Berührung nicht zusammen, ihre Augen sind eingefallen und schlitzförmig. Wer einen hilfsbedürftigen Igel findet, sollte unbedingt Expert*innenrat einholen, denn falsche Hilfe kann mehr schaden als nutzen. Oft kennen Tierärzt*innen, der örtliche Tierschutzverein oder das Veterinäramt Igelstationen im näheren Umkreis.