Blaue Perle der Altmark
Der Arendsee, gerne auch "die blaue Perle der Altmark" genannt, liegt nahe der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Sein Nordufer war zu Zeiten der DDR nicht zugänglich. Wanderern und Radlern erschließt sich heute auf dem elf Kilometer langen Weg um den See ein einzigartiges Naturparadies. Ein besonderes Spektakel kann man in den Wintermonaten hier erleben. Dann beziehen in der Dämmerung bis zu 60.000 Gänse ihre Schlafplätze auf dem Arendsee. Am nächsten Morgen brechen sie bei Sonnenaufgang wieder auf.
Nördlich des Arendsees bedecken ausgedehnte Kiefernforste die Landschaft. Nur direkt im Grünen Band, dort, wo der Grenzstreifen offen gehalten wurde, ändert sich das Bild: An der Wirler Spitze trällert die Heidelerche über offene Sanddünen, Trockenrasen und Heideflächen. Auch den Ziegenmelker kann man beobachten. Seltene Reptilien wie Schlingnatter und Zauneidechse finden hier ebenso eine Heimat wie der Ameisenlöwe, der seine Beute in Sandtrichtern fängt.
Lücken im Grünen Band schließen
Aktuelle Bestandserhebungen haben gezeigt: Auf 13 Prozent seiner Fläche ist das Grüne Band durch intensive Nutzungen oder Bebauung zerschnitten. Von den Lücken sind 26 über einen Kilometer lang. Zwei davon mit einer Gesamtlänge von 35,8 Kilometern befinden sich in der nördlichen Altmark. Hier liegt das erste Modellgebiet des Projektes "Lückenschluss Grünes Band". Der BUND kauft hier Flächen an und entwickelt verschiedene Maßnahmen zur Wiederherstellung und Erhaltung der ursprünglichen Offenlandschaft im Grünen Band. Einige "Lücken" sollen so geschlossen werden. Auf zwei Flächen bei Zießau und Bömenzien wurden bereits seltene Sandlebensräume durch Entfernung der aufwachsenden Bäume freigestellt. Darüber hinaus wurden Laichgewässer für Kreuzkröten sowie Stein- und Totholzhaufen für Zauneidechsen angelegt.