Blumen zum Valentinstag: Von Herzen (giftfreie) Grüße verschenken

01. Januar 2022 | Naturschutz, Umweltgifte

Tulpe. Foto: Ludovic Gauthier / CC0 1.0 / unsplash.com Als Geschenk sind Tulpen eine gute Wahl.  (Ludovic Gauthier / CC0 1.0)

Ob zum Valentinstag, zum Muttertag oder zum Geburtstag: Man denkt gern an seine Lieben und verschenkt oder verschickt Blumen.

Und die Auswahl ist riesig: Tulpen, Rosen, Narzissen, Freesien, Anemonen, Ranunkel – es gibt unzählige schöne Blumen in vielen traumhaften Farben. Aber wie umweltfreundlich ist der Blumengruß?

Gerade zum Valentinstag sollten Sie Blumen mit dem Fairtrade- oder einem Bio-Siegel verschenken. Denn insbesondere Rosen, die in Deutschland im Winter angebotenen werden, sind oft mit Pestiziden belastet.

Giftige Blumenimporte

Der Großteil der Rosen, Nelken oder Lilien auf dem deutschen Markt kommen aus dem Ausland. Im Winter kommen die Rosen hauptsächlich mit dem Flugzeug aus Kenia. Im Jahr 2020 hat Deutschland rund 300 Millionen Rosen direkt aus Kenia importiert. Ungefähr zwei Drittel aller Zimmer- und Zierpflanzen werden im globalen Süden kultiviert oder vorgezogen, was häufig mit intensivem Pestizideinsatz einhergeht.

Auch in der Rosenproduktion werden zahlreiche und zum Teil gefährliche Gifte gespritzt. Auf getesteten Rosen sind oftmals Rückstände mehrerer Pestizide nachweisbar. Diese Stoffe schädigen vor allem die Gesundheit der Arbeiter*innen im Rosenanbau, die zumeist unter schlechten Bedingungen tätig sind. Viele der eingesetzten Mittel gegen Pilzerkrankungen oder Schadinsekten bei Blumen sind krebserregend oder schädigen das Hormonsystem. Auch für Blumenverkaufende können die Rückstände in Rosen noch ein Gesundheitsproblem sein.

Blumen mit Siegel kaufen

Wenn das Siegel "Fairtrade" auf dem Blumentopf, der Rose oder dem Blumenstrauß erkennbar ist, so verläuft die Blumenzucht nach besseren sozialen und ökologischen Standards als bei herkömmlichen Produkten: Die Beschäftigten werden fair entlohnt, auch Regeln zum Gesundheits- und Umweltschutz sind umfangreicher als bei "Standard-Blumen". Wer beim Blumenkauf auf dieses Siegel achtet, tut also auch den Beschäftigten vor Ort und der Umwelt etwas Gutes.

Als giftfreies Geschenk eignen sich Tulpen besser als Rosen. Pestizidrückstände werden hier seltener festgestellt, zudem wachsen diese Blumen meist in Mitteleuropa und die Transportwege sind kürzer – auch das schützt die Umwelt. Wunderschön sind auch Kirsch- oder Forsythienzweige, die in der warmen Wohnung vorzeitig zu blühen beginnen. Sie sind hierzulande heimisch, unbelastet und halten sogar länger als jede Schnittblume.

Biologischer Pflanzenschutz

Die beste Wahl sind Bio-Blumen oder -Pflanzen, die möglichst noch aus der Region stammen. Bio-Blumen werden ohne den Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden und ohne Mineraldünger produziert. Auch chemische Hemmstoffe, die die Pflanzen klein halten, sind tabu ebenso wie Gentechnik.

"Geht das überhaupt?", werden sich Einige fragen. Ja, im Bio-Zierpflanzenanbau werden Schadinsekten mit Nützlingen wie Schlupfwespen, Raubmilben oder Marienkäfern reduziert statt die bienengefährlichen Neonikotinoide einzusetzen. Der Abstand zwischen den Pflanzen ist oft etwas größer, so kann die Feuchtigkeit reduziert werden mit dem Vorteil, dass weniger Pilzkrankheiten auftreten. Um die Abwehrkräfte der Pflanzen zu stärken, erhalten sie Pflanzenstärkungsmittel auf biologischer Grundlage.

Hier bekommen Sie Bio-Blumen

Bio-Blumen gibt's von den bekannten Bio-Anbauverbänden Demeter, Bioland und Naturland oder mit dem EU-Biosiegel. Verkauft werden sie in Naturkostläden, in Bio-Gärtnereien, auf Märkten oder in Hofläden direkt vom Produzenten. Und auch das ganze Jahr über kann man Bio-Pflanzen erhalten: Die Saison startet im Frühjahr mit Ranunkeln, Anemonen, Narzissen und Tulpen. Im Sommer gibt es dann eine riesige Palette Sommerblüher wie heimische Rosen, Lilien oder Sonnenblumen. Im Herbst blühen Dahlien, Astern, Chrysanthemen und Gräser, im Winter gibt es Christrosen und Weihnachtssterne im Angebot.

Für jeden Anlass von Valentinstag bis Weihnachten gibt es also Möglichkeiten, mit seinem Blumengruß nicht nur den Empfänger*innen eine Freude zu machen, sondern gleichzeitig auch Umwelt und Produzenten vor gefährlichen Giften zu schützen.

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