Pestizid-Rückstände bei Erdbeer-Test entdeckt
Der BUND hat im Juni 2023 Erdbeeren auf Pestizid-Rückstände getestet. Das Ergebnis: Vier von fünf Erdbeer-Körbchen waren mit Pestiziden belastet. Rund die Hälfte enthielten sogar besonders gefährliche Pestizid-Cocktails, also unterschiedliche Pestizide, die miteinander in Wechselwirkung treten. Wie es auch ohne Pestizide geht und warum Pestizide Menschen und Umwelt schaden, erklären wir in unserem Ökotipp.
Essen ohne Pestizide
- Kaufen Sie Obst und Gemüse am besten in Bio-Qualität. Die Bio-Landwirtschaft verzichtet auf chemisch-synthetische Pestizide.
- Wer nicht zu Bio-Lebensmitteln greifen kann, sollte Obst und Gemüse vor dem Verzehr gründlich und im kalten, stehendem Wasser abwaschen. Durch das Waschen können Sie allerdings nicht alle Pestizide beseitigen.
- Bei Erdbeeren ist wichtig, dass Sie die Früchte nicht beschädigen. Schneiden Sie den grünen Blütenkelch erst nach dem Waschen ab.
Warum Pestizide gefährlich sind
- Pestizide können Krebs verursachen, das Erbgut beeinflussen oder die Fruchtbarkeit schädigen.
- Auch Hormongifte sind eine potentielle Gefahr für die menschliche Gesundheit. Das sind Pestizide, die schon in sehr kleinen Mengen wirken.
- Insekten sind durch Pestizide massiv bedroht. Sie finden in Landschaften ohne Blühwiesen, Hecken und Gehölzinseln keine Nahrung und keine Nistplätze mehr.
- Herbizide wie Glyphosat töten alle Blühpflanzen ab. Wildbienen und Schmetterlinge haben kaum noch Pollen und Nektarquellen.
- Pestizide belasten das Grundwasser, gelangen in Luft und Böden und zerstören unsere Ökosysteme.
Diese Lebensmittel sind besonders oft mit Pestiziden belastet:
- Tafeltrauben
- Äpfel
- Birnen
- Erdbeeren
- Pfirsiche
- Aprikosen
- Paprika
- Kräuter
Insgesamt werden die Pestizid-Grenzwerte bei Obst- und Gemüseimporten aus Nicht-EU-Ländern deutlich häufiger überschritten als bei EU-Ware.
Warum Pestizide auch dann gefährlich sind, wenn die Grenzwerte nicht überschritten werden
- Bewertet wird der jeweils einzelne Pestizid-Wirkstoff. Daraus werden die Grenzwerte für Lebensmittel abgeleitet.
- In der Realität nehmen wir aber mehrere Pestizide mit Lebensmitteln zu uns. Wenn diese miteinander in Wechselwirkung treten, kann das die giftige Wirkung um ein Vielfaches erhöhen. Diese Wechselwirkungen werden aber in der Bewertung nicht berücksichtigt.
- Wir sind auch noch anderen Schadstoffen ausgesetzt. In unseren Körpern sind Schwermetalle, Weichmacher, Flourverbindungen und sogar das längst verbotene Pestizid DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan) eingelagert. Pestizide aus Lebensmitteln kommen da noch zusätzlich hinzu.
Was Sie gegen Pestizide tun können
- Bio-Lebensmittel kaufen.
- Im Garten auf Pestizide verzichten.
- Die BUND-Petition "Besser ohne Gift" an Landwirtschaftsminister Özdemir unterschreiben.
Als BUND machen wir uns stark gegen Pestizide!
Pestizide gefährden nicht nur die Artenvielfalt, Wildbienen und andere Insekten. Sie sind ebenso eine große Gefahr für uns Menschen. Jährlich kommt es weltweit zu Millionen von Vergiftungen mit Pestiziden. Dank Ihrer Spende mischen wir uns in politische Entscheidungen ein, erarbeiten wissenschaftlich fundierte Alternativkonzepte und gehen in die Öffentlichkeit mit dem Thema. Dabei sind wir unabhängig und überparteilich.