Frühjahrsputz in der Natur: Einfach mal Müll sammeln

23. März 2020 | Flüsse & Gewässer, Meere, Naturschutz, Ressourcen & Technik, Lebensräume, Nachhaltigkeit

Greifzange mit Müll Wer bei jedem Spaziergang mindestens fünf Müllteile mitnimmt und richtig entsorgt, räumt ganz nebenbei Stück für Stück unsere Natur auf.  (Christoph Schütz / pixabay.de)

Die Tage werden gerade länger, die Temperaturen steigen, die Natur erwacht ... und dennoch ist die Vorfreude auf den Frühling durch die derzeitigen Umstände vielerorts getrübt. Die Kontaktsperre in der Corona-Krise zwingt uns, Aktivitäten im Freien auf das Nötigste zu beschränken. 

Trotzdem zieht es auch dieser Tage viele Menschen nach draußen. Denn eine einsame Runde an der frischen Luft hilft uns, auf andere Gedanken zu kommen und Kraft zu tanken.

Beim Spaziergang im Wald oder Park ziehen jedoch nicht nur Frühblüher die Blicke auf sich, sondern leider immer häufiger auch allerlei Unrat: Verpackungen, Flaschen, Taschentücher oder Überreste von Silvesterfeuerwerk säumen Wiesen und Wege. 

An diesem Anblick erfreut sich niemand. Doch Stadtreinigungen und Grünflächenämter sind der Masse an achtlos Weggeworfenem häufig nicht gewachsen.

Der Müll in der Natur, vor allem Plastik, ist ein riesiges, globales Problem. Es lässt sich mittlerweile von Ackerböden über Gewässer bis in die Tiefsee und sogar bis ins arktische Eis nachweisen. Tiere verheddern sich in den Müllteilen oder halten sie für Nahrung – mit häufig tödlichen Folgen. Der BUND gibt Ihnen deshalb Anregungen für einen Frühjahrsputz in der Natur.

Müll sammeln im Frühjahr

Prinzipiell eignet sich jeder Tag, um vor Ort etwas für die Umwelt zu tun. Jetzt im Frühjahr, bevor Sträucher und Bodendecker austreiben und sich das Laub aus dem letzten Herbst zersetzt, lässt sich Abfall noch am einfachsten auffinden.

Schon bald beginnt die Brutzeit: Nicht nur in Naturschutzgebieten oder Nationalparks ist deshalb jetzt die letzte Chance, Müll zu sammeln. Grundsätzlich sollten Müllsammelaktionen in Schutzgebieten nur in Rücksprache mit den zuständigen Behörden stattfinden, um dort lebende Tiere und Pflanzen nicht zu beeinträchtigen.

Vielerorts organisieren normalerweise lokale Initiativen und BUND-Gruppen gemeinschaftliche Müllsammelaktionen bestimmter Parks oder Uferabschnitte. Die kommunalen Stadtreinigungen stellen hierfür auf Anfrage häufig Ausrüstung wie Müllsäcke und Greifzangen bereit und kümmern sich anschließend um die Entsorgung der gesammelten Abfälle.

Am komfortabelsten sammelt es sich mit festem Schuhwerk, bequemer, widerstandsfähiger Kleidung, festen Handschuhen, Müllsack und Greifzangen.

Selber anpacken!

Doch so professionell muss es nicht sein. Müll sammeln geht auch allein, zum Beispiel auf dem heimischen Feldweg. Wer möchte, nimmt zum nächsten Spaziergang einfach eine kleine Mülltüte mit und kann so den gesammelten Müll korrekt im nächsten Mülleimer oder daheim entsorgen. Feste Handschuhe sorgen dabei für Eigenschutz. 

Auch Sportler*innen können während ihres Workouts an der frischen Luft mithelfen: So hat sich mit "Plogging" eine Nebenform des Joggens etabliert, bei dem sich nach jedem Müllstück gebückt wird.

Wer sich vornimmt, bei jedem Spaziergang mindestens fünf Müllteile mitzunehmen und richtig zu entsorgen, räumt ganz nebenbei Stück für Stück unsere Natur auf. Ganz nach dem Motto: Jedes Teil zählt.

Müllvermeidung muss trotzdem an erster Stelle stehen, denn am besten ist der Müll, der gar nicht erst entsteht. 

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