Karneval feiern: Schminke und Kostüme ohne Schadstoffe

05. Februar 2024 | Chemie, Nachhaltigkeit

Die fünfte Jahreszeit steht vor der Tür und viele kleine und große Menschen freuen sich auf das bunte Treiben mit Glitzer-Schminke und Kostümen. Doch viele Karneval-Accessoires enthalten Schadstoffe. Wir erklären, wie es auch ohne geht.

Kindergesicht mit Karnevalsschminke. Kreativ schminken geht auch ganz ohne Schadstoffe.  (Jeux-de-filles / pixabay.com)

Karnvelasschminke mit Mineralöl

Karnevalsschmink-Produkte enthalten häufig Mineralöl wie zum Beispiel Parabene. Parabene sind hormonelle Schadstoffe, die im Verdacht stehen, das menschliche Hormonsystem zu stören. Oft sind auch Mikroplastik oder flüssige Kunsstoffe in Schmink-Produkten. Die gelangen beim Abschminken ins Abwasser und belasten dann Umwelt und Kleinstlebewesen im Meer. Mikroplastik ist inzwischen überall. Seit Herbst 2023 ist Mikroplastik in losem Glitter verboten. In Produkten wie Lidschatten oder Lippenstiften sind die Kunststoffe aber noch weiter erlaubt. 

PFAS in Schmink-Produkten

Auch die Ewigkeitskeitschemikalien PFAS sind häufig in Kosmetik-Produkten enthalten. Dabei sind sie alles andere als ungefährlich. Einige PFAS stehen im Verdacht, krebserregend zu sein, Niere und Leber zu schädigen und das Immunsystem zu schwächen. PFAS gelangen in die Umwelt und belasten Wasser und Böden. Sie können so gut wie gar nicht abgebaut werden.

So geht es ohne Schadstoffe

Doch Sie müssen nicht aufs Schminken verzichten: Setzen Sie auf zertifizierte Naturkosmetik. Die ist frei von synthetischen Inhaltsstoffen. Mineralöl und Silikone sind hier tabu. Außerdem können Sie mit der kostenlosen BUND-ToxFox-App Kosmetikprodukte auf ihre Inhaltsstoffe prüfen. Die App erkennt hormonelle Schadstoffe, PFAS, Nanopartikel, Mikroplastik und flüssige Kunststoffe. Scannen Sie einfach den Barcode auf dem Produkt und der ToxFox gibt sofort Auskunft, ob diese Stoffe darin enthalten sind.

Gründlich Abschminken

Am Ende des Tages ist gründliches Abschminken wichtig, um Unverträglichkeiten zu vermeiden und die Hautporen gut atmen zu lassen. Wasserlösliche Schminke können Sie schlicht mit Wasser und Waschlappen entfernen. Karnevalsschminke, die flächig aufgetragen und nicht auf Wasserbasis hergestellt wurde, tragen Sie besser mit Öl-in-Wasser-Gemischen ab. Sollten Sie keine Abschminkprodukte besitzen, können Sie auch einfach etwas Kokosöl oder Olivenöl aus der Küche und ein feuchtes Handtuch benutzen.

Kostüme: DIY-Ideen

Auch neue Karnevalskostüme können Schadstoffe enthalten. Doch Kostüme lassen sich auch noch ganz kurz vor der Party schnell selbst machen. Alte Tischdecken oder Vorhänge können schnell zum Cape für Superheld*innen umfunktioniert werden. Mit einem bunt-gestreifte Schlanfanzug und daran angepinnten Luftballons sind Sie oder Ihr Kind ein individueller Clown. Aus alten Kartons und Klorollen können Sie ein Roboter-Kostüm bauen. Haushaltsgegenstände wie Lockenwickler, Gummistiefel oder Lichterkette lassen sich zu Accessoires umfunktonieren. 

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