Blüte der griechischen Krieger: Die Schafgarbe

14. Mai 2018 | Naturschutz

Schafgarbe. Foto: GoranH / pixabay.com Schafgarbe lässt sich vielfältig nutzen: für Kosmetik, im Tee oder in der Küche.  (GoranH / pixabay.com)

Angeblich war sie schon Achilles bekannt, der damit Wunden seiner Krieger geheilt haben soll. So zumindest wird häufig der botanische Name der gewöhnlichen Schafgarbe hergeleitet – Achillea millefolium.

Der deutsche Name soll daher kommen, dass sie gerne von Schafen gefressen wird. Auch wenn ihr Duft für die menschliche Nase nicht wirklich dem entspricht, was wir im Allgemeinen unter einem Blütenduft verstehen, denn lieblich duftet Schafgarbe nicht grade. Ihr Geruch erinnert an mediterrane Kräuter, vor allem an Oregano oder Thymian. Ihm ist sie in ihrer leicht entzündungshemmenden Wirkung denn auch ähnlich.

Inhaltsstoffe der Schafgarbe

Ihr herber Duft rührt von ätherischen Ölen. Außerdem enthält Schafgarbe Kampfer. Dazu recht viele Gerb- und Bitterstoffe, die verdauungsfördernd wirken, die Galle anregen und Leberentzündungen lindern sollen. Dazu Flavonide, denen antioxidative Eigenschaften zugeschrieben werden, Säuren und Mineralstoffe, wie etwa Kalium und Kupfer.

Hier wächst die schöne Schafgarbe

Bereits ab März/April sprießen ihre dann noch sehr zarten Blätter. Ab Mitte/Ende Juni blüht die Schafgarbe auf Wiesen, an Feldrändern und gerne auch auf Schuttplätzen. Oft kommt sie in großen Beständen vor.

Verwendung in der Wildkräuterküche

Die zarten Blätter können Sie im Frühling in salzigem Bierteig ausbacken und als Beigabe reichen. Sie sind eine herbe Zutat zu Blattsalat und geben Soßen eine würzige Note. Auch Parmesan passt ganz hervorragend zu ihnen, außerdem kann man die Blätter für Tee trocknen.

Blätter und Blüten für Essig und Öl

Zusammen mit anderen Wildkräutern, wie etwa Dost, passt Schafgarbe ganz hervorragend zur Aromatisierung von Speiseöl. Gemeinsam mit etwas lieblicheren Blüten kann man einen aromatischen Essig ansetzen.

Herber Wildkräuter-Blüten-Sirup

Geben Sie eine Hand voll Schafgarbeblüten mit Zitrone und Ingwer über Nacht in Wasser und kochen Sie es am nächsten Tag mit Zucker (400 Gramm auf einen Liter Wasser) als Sirup ein. Einfach mit Sprudelwasser aufgießen und noch ein Minzblatt rein – ein blütig-herber Getränkegenuss!

Blütentee aus Schafgarbe

Die Blüten können Sie für Kräutertee trocknen. Sie sehen erstens sehr schön aus und zweitens haben sie einen noch würzigeren Geschmack als die Blätter. Am besten eignen sie sich in Tee-Mischungen, denn pur genossen sind sie ein etwas herbes Wildkräuter-Vergnügen.

Wirkweise der Schafgarbe

Bei Blähungen und Völlegefühl kann Schafgarbe verdauungsfördernd wirken. Das ätherische Öl und ihre Schleimstoffe sollen außerdem schleimlösend, krampflösend und entzündungshemmend wirken. Oft wird Schafgarbe zusammen mit Frauenmantel als Tee getrunken, etwa bei Menstruationsbeschwerden. Aber auch bei Erkältungen soll sie helfen.

Wildkräuter-Kraft für die Schönheit

Äußerlich kann man sie bei unreiner Haut als Tinktur anwenden  – dazu setzt man sie in hochprozentigem Alkohol an. Füllen Sie einfach ein (dunkles) Schraubglas zu einem Drittel mit den Schafgarbeblüten und Blättern und gießen Sie das Hochprozentige drüber. Dann muss das Ganze mindestens 2 Monate durchziehen.

Schafgarben-Tinktur für Haut und Hals

Allerdings trocknet der Alkohol die Haut stark aus – deswegen können Sie  die Tinktur gemischt im Verhältnis 1:1 mit abgekochtem Wasser nutzen. Einfacher ist es, sie für Dampfbäder zu verwenden oder als starken Tee-Auszug, den man mit einem Wattebausch anwendet.

Übrigens können Sie die Schafgarben-Tinktur auch bei Halsschmerzen zum Gurgeln verwenden.

Schafgarben-Öl für Gelenke

Auch bei Gelenkschmerzen soll Scharfgarbe helfen. Dazu lassen Sie die Schafgarbenblüten sechs bis acht Wochen in kaltgepresstem Öl an einem warmen Ort durchziehen, sieben sie danach ab und füllen das Öl in dunkle Flaschen, die Sie an einem dunklen, kühlen Ort aufbewahren. Auch die Tinktur sollten Sie in dunklen Flaschen aufbewahren.

Achtung: Schimmelgefahr reduzieren!

Was aber wirklich wichtig ist und zwar bei allen Kräuterölen, egal, ob aus Wildkräutern oder Küchenkräutern: Lassen Sie sie unbedingt immer etwas antrocknen, bevor Sie sie in Öl einlegen, bzw. das Öl drüber gießen! So verlieren sie ihre Feuchtigkeit und das reduziert die Gefahr, dass sich gefährlicher Schimmel bildet. Den erkennen Sie spätestens immer daran, dass sich im Öl Schleimwolken bilden.

Bitte beachten Sie: Bei sehr empfindlichen Menschen kann Schafgarbe eine Kontaktallergie auslösen, insbesondere bei starkem Sonnenlicht.

Dieser Ökotipp stammt von Jeannette Cwienk (www.wilderwegesrand.de).

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