Black Friday mal anders – Reparieren und Tauschen für Umwelt und Geldbeutel

21. November 2022 | Nachhaltigkeit, Ressourcen & Technik

Der nächste „Black Friday“ steht vor der Tür – und damit das nächste vermeintliche Schnäppchen. Denn der überschwängliche Kaufrausch hat seine Schattenseiten. Unsere Tipps zum Reparieren, Leihen und Verschenken sparen Geld und vermeiden Umweltsünden.

Technische Geräte liegen übereinander, darunter ein Laptop, ein Tablet und ein Handy. Eine Alternative: Elektrische Geräte reparieren oder tauschen  (Mariakray / pixabay.com)

Reparieren und Tauschen statt Neukaufen

Viele Elektronik-Produkte landen schnell auf dem Müll, weil ihre Reparatur aufwendig, teuer oder einfach unmöglich ist. Am Black Friday locken deshalb große Elektronik-Händler mit besonders günstigen Angeboten.

„Dass Elektrogeräte so schnell kaputt gehen und ersetzt werden, ist besonders ärgerlich, weil sie teuer sind, sehr viele Ressourcen in der Herstellung brauchen und prinzipiell gut reparierbar sein könnten“, erklärt Janine Korduan, BUND-Expertin für Kreislaufwirtschaft. „Selbst wenn die Geräte recycelt werden, kann nur ein Teil der Rohstoffe wieder genutzt werden. Kritische  Rohstoffe wie die sogenannten Seltenen Erden, sind für immer verloren.“ Daher ist eine Reparatur immer nachhaltiger. In sogenannten „Repair-Cafés“, von denen es deutschlandweit mittlerweile 450 gibt,  können Verbraucher*innen ihre kaputten Geräte mitbringen und sie unter Anleitung selber reparieren. Video-Kanäle bieten ebenso praktische Reparatur-Tipps, der Fachhandel oder freie Werkstätten helfen, sollten Sie nicht selbst Hand anlegen wollen. Sollten Sie Ihr Gerät nicht mehr reparieren können, müssen Einzelhändler*innen, Lebensmittelgeschäfte, Discounter und Online Händler inzwischen defekte Elektrogeräte zurücknehmen. 

Besonders bei größeren, selten genutzten Geräten lohnt es sich, diese zu tauschen oder zu leihen. „Nachbarschaftszentren, Bibliotheken oder Nachbarschafts- sowie deutschlandweite Online-Plattformen bieten inzwischen viele Möglichkeiten, sich größere Anschaffungen, wie eine Bohrmaschine oder eine Astschere einfach zu sparen. Das Prinzip ist dabei oft: Sie verleihen Ihre Gegenstände und können sich dafür Dinge von anderen ausleihen. Das spart richtig Geld und Ressourcen. Auch der Kauf von generalüberholten, also „Second-Hand, “-Elektrogeräten ist viel nachhaltiger als der Neukauf“, erklärt Janine Korduan. 

„Umsonst-Ecken“ einrichten

Eine andere Idee, mit der Sie Platz in Ihrem Keller schaffen, Ressourcen schonen und dabei Ihre Nachbar*innen besser kennenlernen: Richten Sie eine „Umsonst-Ecken“ in Ihrer Nachbarschaft ein. Suchen Sie sich einen Platz, der einerseits stark frequentiert und von weitem einsehbar ist, aber andererseits genug Platz zum Verweilen bietet. Wichtig dabei: alle Gegenstände, die Sie in Ihre „Umsonst-Ecke“ stellen, müssen in brauchbaren Zustand sein. Dinge, die eine Reparatur benötigen, sollten mit entsprechenden Hinweis auf den Defekt gekennzeichnet sein. Auch sollten Sie darauf achten, dass keine gefährlichen oder leicht zerbrechliche Sachen angeboten werden.  

Kennzeichen Sie Ihre Ecke deutlich und informieren Sie mit einem Schild darüber, dass Sie Liegengebliebenes selbstverständlich wieder mitnehmen oder fachgerecht entsorgen. Wer öffentlichen Raum nutzt, braucht in vielen Fällen eine Genehmigung. Ist die Umsonst-Ecke gepflegt, temporär und stört nicht, ist in der Regel aber kein Ärger von Nachbar*innen oder vom Ordnungsamt zu erwarten. Im Gegenteil: Solche Aktionen können auch idealer Ausgangspunkt für Nachbarschaftsbegegnungen werden und andere Menschen inspirieren. Es ist in jedem Fall zu empfehlen, sich bei der Gemeinde zu informieren. Mit etwas Glück und Engagement, kann aber auch ein fester Ort für diesen Zweck bestimmt und gestaltet werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Tauschschrank vom BUND Leipzig. Der zwölf Meter lange und über drei Meter hohe Tausch- und Begegnungsort des Leipziger Lene Voigt Parks erfreut sich großer Beliebtheit. Finanziert wurde er über eine Crowdfunding-Kampagne.

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