Badevergnügen in Zeiten von Abstand und Pandemie

23. Juli 2020 | Flüsse & Gewässer, Lebensräume, Umweltgifte

Badesee An offiziell ausgewiesenen Badestellen und Naturbädern ist das Baden trotz Corona kein Problem.  (Manfred Antranias Zimmer / pixabay.de)

Was geht an heißen Sommertagen über ein Sprung ins kalte Nass? Doch nicht alle baden gerne in Chlorwasser – und die aktuellen Corona-Auflagen sind zwar notwendig, können den Badespaß diesen Sommer für manche Menschen jedoch erheblich trüben.

Eine Alternative bieten Seen und andere Naturgewässer in Wohnortnähe. Allerdings ist es nicht überall erlaubt zu baden, an manchen Orten kann es sogar gefährlich werden.

Wo darf ich eigentlich baden?

An den rund 2.000 offiziell ausgewiesenen Badestellen und Naturbädern an Deutschlands Küsten, Seen und Flüssen dürfen Sie natürlich in der Saison immer baden. Hier steht einem ungestörten und sicheren Baden nichts im Weg – die Wasserqualität wird behördlich überwacht.

Doch auch Wildbaden, also das Baden außerhalb von offiziellen Badestellen, ist nicht grundsätzlich verboten. Baden gehört vielerorts zum Gemeingebrauch, doch die einzelnen Bundesländer regeln das unterschiedlich. Gibt es ein Verbotsschild vor Ort, sollten Sie das unbedingt beachten und sich einen anderen See suchen. Verbotsschilder können nur zeitweise oder aber auch dauerhaft aufgestellt sein, zum Beispiel aufgrund von Blaualgen, erheblichem Schiffsverkehr oder zum Schutz der Natur.

Wo kann ich mich darüber informieren, wo das Baden erlaubt ist?

Die Bundesländer sind für die Überwachung der offiziellen Badestellen zuständig. Die Wasserkarte des Umweltbundesamts leitet zur Website des jeweiligen Bundeslands und dessen Badestellen weiter, dort können Sie sich informieren. Der BUND empfiehlt allen Ausflügler*innen vor dem Trip an den Badesee nachzusehen, ob das Baden vor Ort erlaubt ist.

Wie erkennen Badende "gutes" Wasser?

Wichtig zu wissen ist, dass Gewässer, die nicht als offizielle Badegewässer ausgewiesen sind, nicht auf ihre Wasserqualität untersucht werden. Daher gilt hier: genau hinschauen und möglichst schon im Vorfeld Informationen über potenzielle Belastungen einholen. Viele Verunreinigungen sind nicht mit dem bloßen Auge zu erkennen.

Ein glasklarer See ist ein gutes Anzeichen für hohe Wasserqualität. Grüne Algen, die sich bei hoher Sonneneinstrahlung im Wasser schnell vermehren, sind zwar nicht besonders einladend, aber in der Regel ungefährlich. Hier können Sie in der Regel ebenfalls bedenkenlos schwimmen. Ein faulig riechender See hingegen hat einen extrem niedrigen Sauerstoffgehalt. Pflanzen und Tiere sind abgestorben und bieten Bakterien eine ideale Lebensgrundlage. Solche Gewässer sollten Sie meiden.

An welchen Orten sollte ich nicht baden?

Baden Sie besser an einem anderen Ort, wenn ...

  • ein Gewässer grünlich oder bläulich-grün gefärbt wirkt,
  • Schlierenbildung oder Algenteppiche zu sehen sind,
  • eine wolkenartige Verteilung im Wasser zu sehen ist,
  • tote Fische an der Wasseroberfläche treiben oder
  • beim Stehen bis zu den Knien im Wasser die Füße kaum bis nicht mehr zu sehen sind.

Von Cyanobakterien, die auch Blaualgen genannt werden, geht eine besondere Gefahr aus, Gemeinden sprechen dann meist ein Badeverbot aus. Das Verschlucken oder ein Hautkontakt mit den Bakterien können schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen auslösen. Vor allem Kinder, Schwangere und Hunde sind gefährdet.

Der BUND rät auch dann dringend vom Baden ab, wenn Sie sehen, dass Abwasser direkt ins Gewässer geleitet wird. Landwirtschaftliche Nutzung in der Nähe, Entenfutterstellen oder viele Wasservögel können Gewässer zusätzlich verunreinigen.

Was muss ich sonst noch bei Badeseen beachten?

Schutzzonen sollten Sie immer beachten und mit der Tier- und Pflanzenwelt im See und an den Ufern pfleglich umgehen. Auch sollten Sie nicht bei Gewitter baden oder in unbekannte Gewässer springen! Gerade Baggerseen können gefährlich sein, wenn das Baden nicht ausdrücklich erlaubt ist, da zum Beispiel die Ufer steil abfallen oder locker sein könnten. Zudem können besonders in tiefen Seen starke Temperaturunterschiede auftreten.

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