Naturnahes Gärtnern: Mit diesen Tipps wird Ihr Garten bunt und insektenfreundlich

06. März 2024 | Naturschutz, Umweltgifte, Lebensräume, Schmetterlinge, Wildbienen

Ein naturnaher, vielfältiger Garten ist nicht nur für uns Menschen wunderschön. Wenn sich die Natur entfalten darf, ist das auch für Schmetterlinge, Bienen und Kleintiere ein Paradies. Wir haben die wichtigsten Tipps, wie ein naturnaher Garten gelingt.

Ein Wiese voll bunter heimischer Pflanzen. Weniger tun, mehr lassen: Diese Devise gilt im naturnahen Garten.  (Bild: C. Hoelzel/BUND)

Die drei wichtigsten Tipps auf einen Blick:

  • Gestalten Sie Ihren Garten oder Balkon abwechslungsreich, um vielen Tieren und Pflanzen Unterschlupf zu bieten.
  • Verzichten Sie beim Gärtnern auf Pestizide, Mineraldünger und torfhaltige Erde. 
  • Nutzen Sie nur Saatgut und Pflanzen mit dem Bio-Siegel und bieten Sie Raum für alte heimische Sorten und Wildpflanzen.

In unserer ausgeräumten Agrarlandschaft fehlt es an Nischen wie Gehölzen und blütenreichen Wiesen. Die Monokulturen sind voller Pestizide und Mineraldünger. Zumindest für einen Teil der Arten, die der Mensch hier vertrieben hat, bieten naturnahe Gärten ein Refugium. Wer keinen eigenen Garten hat, kann im Balkonkasten viel für Schmetterlinge, Wildbienen und Co tun. 

Gärtnern ohne Gift

Pestizide schaden Bienen und Schmetterlingen, Regenwürmern und Vögeln. Die gute Nachricht: Sie brauchen gar keine Pestizide oder andere Chemiekeulen, um ihren Salat vor Schnecken zu schützen. Locken Sie mit den richtigen Pflanzen Nützlinge in Ihren Garten. Zu jedem Schadinsket gibt es einen Gegenspieler. Mit der richtigen Mischkultur und Fruchtfolge brauchen Sie keine Pestizide. Wählen Sie einheimische und widerstandsfähige Pflanzen, altbewährte Sorten und regionales Saatgut. Jäten, hacken und mulchen Sie Ihre Beete. Damit schützen Sie die Erde vor dem Austrocknen, unterdrücken Beikräuter und bringen Nährstoffe zurück in den Boden.  

Torffreie Erde verwenden

Verwenden Sie im Garten oder auf dem Balkon nur torffreie Erde. Torf ist der Stoff, aus dem die Moore sind. Mit torffreier Erde schützen Sie die Moore und damit auch unsere Natur und Klima. Verzichten Sie auch auf Mineraldünger. Verwenden Sie Saatgut und Pflanzen mit dem Bio-Siegel. Denn selbst angeblich bienenfreundliche Zierpflanzen weisen mitunter Rückstände hochgiftiger Pestizide auf. Auf Pflanzentauschbörsen können Sie Stauden teilen und unbelastete Pflanzen tauschen oder verschenken. Noch mehr Alternativen zu torffhaltiger Erde finden Sie in unserem Ökotipp-Video zu torffreiem Gärtnern

Mähen Sie selten

Eine selten gemähte Blumenwiese oder eine Hecke mit heimischen Gehölzen zieht viele Wildtiere an. Die sind im Naturgarten nützlich. So bestäuben Bienen unser Obst und Gemüse. Vögel und Igel, Marienkäfer oder Florfliegen halten Tiere in Schach, die es auf Ihr Gemüsebeet abgesehen haben. Steinhaufen, Totholz, Nistkästen oder verwilderte Winkel bieten Lebensraum für Nützlinge. Je mehr natürliche Abwechslung Ihr Garten bereithält, desto besser. Statt nach dem Winter Rasen neu auszusäen, lassen Sie Ihre Blumenwiese einfach von alleine wachsen.

Naturnahes Gärtnern: Das Wichtigste auf einen Blick 

  • Auf Pestizide verzichten: In Deutschlands Gärten landen jährlich Tausende Tonnen Pestizide. Darunter leiden Mensch und Natur.
  • Auf Kunstdünger verzichten: Allein die Herstellung von Kunstdünger verschlingt viel Energie und Ressourcen. Darüber hinaus belastet Kunstdünger Boden und Gewässer.
  • Torffreie Erde verwenden: Für Torf in Garten- und Blumenerde werden intakte Moore vernichtet, die für den Natur- und Klimaschutz unverzichtbar sind. In unserem aktuellen Einkaufsführer "Torffreie Erden" listen wir torffreie Produkte sortiert nach Anbieter. 
  • Heimische Vielfalt fördern: Unsere Tierwelt, darunter viele im Garten nützliche Arten, ist an heimische Wildkräuter, Sträucher und Bäume angepasst. Lassen Sie dafür Raum.
  • Lebensräume für Tiere schaffen: „Wilde Ecken“ sind im Garten essenziell. Ungemähte Wiesenstücke, Hecken oder angehäuftes Laub und Totholz bieten Rückzugsorte für Insekten, Vögel, Igel und andere Arten.

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